Militär in Sri Lanka schiesst auf Demonstranten
Die Armee hat bei Protesten wegen Benzinmangels auf Sri Lanka erstmals Schüsse auf Demonstrierende abgegeben.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Nacht zum Sonntag eskalieren auf Sri Lanka Proteste wegen des Benzinmangels.
- Demonstrierende warfen dabei Steine nach Armeeangehörigen und -Fahrzeugen.
- Daraufhin gab das Militär mehrere Schüsse ab.
Bei Ausschreitungen wegen anhaltenden Kraftstoffmangels in Sri Lanka hat das Militär erstmals auf Demonstranten geschossen. Nach Armeeangaben eskalierte die Situation an einer Tankstelle in Visuvamadu im Norden des Inselstaates in der Nacht zum Sonntag. Dort war zuvor das Benzin zur Neige gegangen.
Wartende Autofahrer warfen demnach mit Steinen und beschädigten ein Armeefahrzeug. Vier Zivilisten und drei Soldaten wurden verletzt.
Verheerende Finanzkrise in Sri Lanka
Sri Lanka mit seinen 22 Millionen Einwohnern steckt in einer verheerenden Finanzkrise. Die Regierung ist nicht in der Lage, die wichtigsten Importe wie Lebensmittel, Treibstoff und Medikamente zu finanzieren. Die Behörden setzen bewaffnete Polizisten und Soldaten zur Bewachung von Tankstellen ein.
Auch an anderen Orten des Inselstaates kam es am Samstag zu Gewalt beim Warten auf Treibstoff. Mindestens sechs Polizisten wurden laut Polizei verletzt, sieben Autofahrer wurden festgenommen.
Im Mai waren Massenproteste eskaliert. Es gab Tote und hunderte Verletzte. Im April erschossen Polizisten in der zentralen Stadt Rambukkana einen Autofahrer. Das Militär hatte bislang aber noch keine Waffengewalt eingesetzt.