Millionen beteiligen sich an Notfallübung in Mexiko
In Mexiko wurde eine allgemeine Notfallübung durchgeführt. Millionen Bürger haben sich an der Aktion beteiligt.

Am Jahrestag mehrerer schwerer Erdbeben haben sich Millionen Menschen in Mexiko bei einer nationalen Notfallübung auf eine mögliche schwere Naturkatastrophe vorbereitet. Erstmals übten die Einsatzkräfte am Dienstag Evakuierungen und Bergungsarbeiten im Falle von zwei Erdbeben und zwei Hurrikanen in verschiedenen Landesteilen.
Der Zivilschutz rechnete damit, dass mindestens neun Millionen Menschen und rund 120 000 Unternehmen an der Übung teilnehmen würden, wie die nationale Koordinatorin der Katastrophenschutzbehörde, Laura Velázquez, mitteilte.
Sicherheitsübung in Gedenken an 1985
In Mexiko-Stadt und anderen Städten des 126 Millionen Einwohner zählenden Landes ertönte um 11.00 Uhr Ortszeit der Erdbebenalarm zu Beginn der simulierten Notfallsituation. Menschen brachten sich in Sicherheit und Krankenwagen und Hubschrauber waren im Einsatz.
Der 19. September ist in Mexiko ein trauriges Datum: 1985 erschütterte an diesem Tag ein Erdbeben Mexiko-Stadt, bei dem Tausende Menschen ums Leben kamen. Auch am 19. September 2017 bebte die Erde heftig – 369 Menschen starben, davon 228 in Mexiko-Stadt.
Zum dritten Mal ereignete sich 2022 am gleichen Tag ein starkes Erdbeben – zwei Menschen starben vor einem Jahr, und zwar kurz nach einer Notfallübung. Angehörige gedachten der Opfer.

Bei der diesjährigen Katastrophenschutzübung gingen die Behörden von einem möglichen Erdbeben der Stärke 8 mit Zentrum in der südlichen Stadt Acapulco an der Pazifikküste aus – und von einem Erdbeben der Stärke 7,8 im nordwestlichen Bavispe im Bundesstaat Sonora. Zum ersten Mal wurde auch für den Hurrikanfall in Küstengebieten geübt.
Die Westküste von Mexiko liegt im Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Region der Welt. In diesem Gebiet mit einer Gesamtlänge von 40 000 Kilometern treffen mehrere Erdplatten aufeinander. Hier ereignen sich 90 Prozent aller Erdbeben weltweit. Auch Hurrikane und Tropenstürme verursachen häufig Schäden und Todesopfer.