Millionen Kinder im Jemen sind von Hungersnot betroffen
Das Wichtigste in Kürze
- Mehr als sieben Millionen Kinder im Jemen haben nicht genug zu essen.
- Laut Unicef reicht das Ende des Krieges im Jemen nicht aus, um die Hungersnot zu beenden.
Mehr als sieben Millionen Kinder drohen nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef im Bürgerkriegsland Jemen zu verhungern. Über die Hälfte der 14 Millionen von einer Hungersnot bedrohten Menschen in dem verarmten Land seien Kinder, sagte Unicef-Regionaldirektor Geert Cappelaere der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch. Bereits heute seien 1,8 Millionen Kinder akuter Unterernährung ausgesetzt und 400'000 Kinder von schwerer akuter Unterernährung betroffen.
Den seit mehr als drei Jahren andauernden Krieg im Jemen zu beenden ist laut Cappelaere «nicht genug». Das Land benötige danach einen umfassenden Wiederaufbau. Der Krieg verstärke lediglich die ohnehin schon schlimme Situation nach Jahren der Unterentwicklung.
Cappelaere sagte, dass mehr als 6000 Kinder im Jemen seit 2015 getötet oder schwer verletzt worden seien. «Das sind die Zahlen, die wir verifizieren konnten, aber wir können davon ausgehen, dass die Zahl höher ist – viel höher», sagte er.
Im Jemen herrscht seit 2015 ein Krieg zwischen Huthi-Rebellen und den von Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi. In dem Konflikt wurden nach UN-Angaben bereits rund 10'000 Menschen getötet, unter ihnen tausende Zivilisten.
Die Lage im Jemen ist katastrophal. Nach Einschätzung der UNO handelt es sich um die schwerste humanitäre Krise weltweit. Mehr als 22 Millionen Jemeniten – drei Viertel der Bevölkerung – benötigen humanitäre Hilfe.