Mindestens 42 Tote nach Angriffen im Südsudan

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Südsudan,

In der Abyei-Region zwischen Sudan und Südsudan sind bei mehreren Angriffen mindestens 42 Menschen ums Leben gekommen, darunter auch ein UN-Blauhelmsoldat.

Im Südsudan wurden bei Angriffen mindestens 42 Menschen getötet. (Archivbild) - keystone

Bei mehreren Angriffen sind in der Abyei-Region im Südsudan mindestens 42 Menschen getötet worden. Wie die UN-Mission Unisfa in einer Pressemitteilung am Sonntag bekannt gab, starb dabei auch ein UN-Blauhelmsoldat.

In der ölreichen Region kommt es immer wieder zu Gewaltausbrüchen zwischen rivalisierenden Ethnien. Zudem beanspruchen sowohl Südsudan als auch Sudan die Region für sich. Seit 2011 wird Abyei daher von Behörden verwaltet, die sich aus Beamten beider Länder zusammensetzen.

Auslöser der aktuellen Angriffe waren der Mitteilung zufolge «interkommunale Konflikte». Zahlreiche Zivilisten seien deswegen in einen UN-Stützpunkt gebracht worden, der dann ebenfalls attackiert wurde. Die genaue Anzahl an Toten, Verletzten und Vertriebenen werde noch ermittelt, hiess es. Die UN-Mission forderte die südsudanesische Regierung auf, eine Untersuchung einzuleiten und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.

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Kommentare

User #3448 (nicht angemeldet)

Diese armen Menschen gehören in die Schweiz ausgeflogen, damit sie bei uns Asyl aufgrund von ethnischer Verfolgung beantragen können!

User #4655 (nicht angemeldet)

Abyei ist ein Gebiet mit besonderem administrativen Status, das zwischen dem (Nord-)Sudan und dem Südsudan umstritten ist. Seine heutige Abgrenzung wurde 2009 vom Ständigen Schiedshof in Den Haag festgelegt. Gemäß dem Naivasha-Abkommen von 2005 wird das Gebiet sowohl dem sudanesischen Bundesstaat Dschanub Kurdufan (Süd-Kordofan) als auch dem südsudanesischen Bundesstaat Northern Bahr el Ghazal (Nord-Bahr al-Ghazal) zugerechnet. Ngok-Dinka und Misseriya wanderten im 18. Jahrhundert in die Region ein. Ihre Koexistenz war zeitweise friedlich, zeitweise von Konflikten geprägt. Im anglo-ägyptischen Sudan ab 1899 wurde das Gebiet der Ngok zunächst als Teil der Provinz Bahr al-Ghazal und damit des Südens verwaltet. Als sich die Ngok bei den britischen Behörden über Übergriffe der Misseriya beschwerten, entschieden diese Behörden jedoch, die Misseriya und die neun Häuptlingsreiche der Ngok gemeinsam zu verwalten, und unterstellten beide der nördlichen Provinz Kurdufan. In den folgenden Jahrzehnten blieb das Zusammenleben beider Gruppen weitgehend friedlich. Dies änderte sich, als der Bürgerkrieg zwischen Nord- und Südsudan 1965 Abyei erreichte und Kämpfe ausbrachen. Misseriya wurden von verschiedenen aufeinanderfolgenden Regierungen in Khartum aufgerüstet, um in Milizen gegen die südsudanesischen SPLA-Rebellen zu kämpfen. Sie vertrieben dabei viele Ngok aus dem Gebiet. Ihre Aktivitäten erstreckten sich auch auf die südlichen Regionen Bahr al-Ghazal und al-Wahda.

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