UN: Eine Million Menschen vor Krieg in den Südsudan geflohen
Südsudan kämpft mit einer massiven Flüchtlingswelle aus dem Sudan.
Bereits mehr als eine Million Menschen sind nach UN-Angaben vor dem Krieg im Sudan in den Südsudan geflohen. Die meisten der Geflüchteten seien Südsudanesen, die zuvor vor dem Bürgerkrieg in ihrem Heimatland in den Sudan geflohen waren. Dies erklärte das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) am Dienstag.
Der UNHCR rief zur Unterstützung des Südsudans auf, dessen Ressourcen durch die Fluchtbewegung «in gefährlicher Weise überlastet» würden. Der Südsudan, das jüngste Land der Welt, nehme die Geflüchteten bisher mit «ausserordentlicher Grosszügigkeit» in Empfang, erklärte Sanaa Abdalla Omer vom UNHCR.
Ressourcen überlastet
Aber das Land könne diese Verantwortung nicht alleine stemmen, Ressourcen wie Gesundheitsversorgung, Wasser und Unterkünfte seien überlastet. Omer rief dazu auf, sowohl die Geflüchteten als auch die Gemeinschaften, die sie aufnehmen stärker zu unterstützen.
An der Grenze zwischen dem Sudan und dem Südsudan sind die Auffanglager laut dem UNHCR stark überlastet. Zwei Transitzentren im Bezirk Renk, die für die Aufnahme von weniger als 5000 Menschen gedacht waren, beherbergen jetzt jeweils mehr als 16'000 Geflüchtete.
Antisudanesische Ausschreitungen im Südsudan
In der vergangenen Woche waren bei antisudanesischen Ausschreitungen im Südsudan 16 Sudanesen getötet worden, wie die Polizei mitteilte. Im Sudan liefern sich die Armee von Militärherrscher Fattah al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Daglo seit April 2023 einen blutigen Machtkampf.
Zehntausende Menschen wurden nach UN-Angaben bei den Kämpfen getötet, mehr als zwölf Millionen Menschen sind auf der Flucht. Sowohl der Armee als auch der RSF-Miliz werden Kriegsverbrechen vorgeworfen.
In weiten Teilen des nordostafrikanischen Landes herrscht zudem eine Hungersnot. Laut einer Prognose der UN werden ab Mai 24,6 Millionen Menschen, etwa die Hälfte der Bevölkerung, unter «akuter Nahrungsunsicherheit» leiden.