In der Rebellenhochburg Ost-Ghuta in Syrien rückt die syrische Armee weiter vor. Nun sorgen Berichte über den Einsatz von Chemiewaffen international für Entsetzen. Die Vereinigten Staaten sind alarmiert.
Rauch über Ost-Ghuta. (Archivbild)
Rauch über Ost-Ghuta. (Archivbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Hilfsorganisationen berichten von einem Chemiewaffenangriff der syrischen Armee auf Ost-Ghuta.
  • Dabei sind nach Informationen mindestens 150 Menschen getötet und mehr als 1000 Menschen verletzt worden.
  • Die Berichte über den Chemiewaffenangriff konnten zunächst nicht unabhängig verifiziert werden.
  • Die syrische Nachrichtenagentur Sana verwarf die Berichte als unwahr.
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Bei Angriffen der syrischen Armee auf die letzte verbliebene Rebellenhochburg in Ost-Ghuta sind Dutzende Menschen getötet worden. Hilfsorganisationen berichteten in der Nacht zum Sonntag von einem mutmasslichen Einsatz von Chemiewaffen. Nach Angaben der Weisshelme hatte ein Hubschrauber am Samstagabend eine Fassbombe mit Chemikalien über der Stadt Duma abgeworfen.

Dabei seien mindestens 150 Menschen getötet und mehr als 1000 verletzt worden. Ganze Familien seien in ihren Schutzunterkünften erstickt. Die Zahl der Opfer steige beständig. Auf ihrem Twitter-Konto veröffentlichten die Helfer schockierende Fotos der mutmasslichen Opfer.

Über Hundert tote Menschen

Auch die Hilfsorganisation UOSSM geht von einem Giftgasangriff aus. Sie bezifferte die Zahl der Toten am Sonntag mit «weit über 100». Es sei über den Geruch von Chlor berichtet worden, Retter glaubten jedoch an die Verwendung von Sarin-Gas, sagte ein Sprecher. «Das ist eine der schlimmsten chemischen Attacken in der syrischen Geschichte», erklärte der UOSSM-Vorsitzende Ghanem Tayara am Samstag. Die Berichte konnten zunächst nicht unabhängig verifiziert werden.

Die US-Regierung prüft Berichte über einen möglichen Giftgasangriff und sieht möglicherweise Handlungsbedarf. Man folge den beunruhigenden Nachrichten über einen weiteren mutmasslichen Einsatz von Chemiewaffen in Syrien genau, teilte Aussenministeriumssprecherin Heather Nauert in der Nacht zum Sonntag in Washington mit. Sollten sich die Berichte bestätigen, sei eine sofortige Antwort der internationalen Gemeinschaft gefordert.

Syrische Nachrichtenagentur weist Vorwurf zurück

Die syrische Nachrichtenagentur Sana verwarf die Berichte unterdessen als unwahr. «Einige Medien, die für ihre Unterstützung der Terroristen bekannt sind, haben behauptet, dass die Armee chemische Waffen in der Stadt Duma benutzt habe», hiess es da.

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