Mutter postete vor Flugzeugabsturz letztes Selfie mit ihren Kindern
Passagierin Ratih Windania postete kurz vor dem Start des Flugs SJ182 von Jakarta (IDN) nach Borneo ein letztes Selfie mit ihren Kindern aus der Boeing 737-500.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Samstag hob Flug SJ182 der Sriwijaya Air von Jakarta (IDN) mit 62 Passagieren ab.
- Die Boeing 737-500 stürzte aber wenige Minuten nach dem Start vor der Insel Java ins Meer.
- Ratih Windania postete ein letztes Selfie mit ihren Kindern aus der Unglücksmaschine.
Das Gefühl der Vorfreude, wenn man ein Flugzeug besteigt, hatten womöglich auch Ratih Windania und ihre beiden Kindern. Darauf schliesst jedenfalls ihr letztes gemeinsames Selfie aus der Boeing 737-500, welche am Samstag vor Java ins Meer stürzte.
Flug SJ182 der lokalen Sriwijaya Air mit 62 Menschen an Bord sollte von Jakarta (IDN) nach Borneo fliegen. Doch kurz nach dem Start verschwand die Maschine vom Radar. Das Schicksal der 50 Passagiere, darunter sieben Kinder und drei Babys, sowie der zwölf Crew-Mitglieder, war bis gestern ungewiss.
Flugdaten von «Flightradar24» zeigen, dass die Maschine innerhalb einer Minute mehr als 3300 Meter Höhe verlor. «Es muss unheimlich schnell gegangen sein. Die Piloten haben anscheinend keine Möglichkeit mehr gehabt, einen Notruf abzusetzen. Sie müssen so sehr mit der Notsituation beschäftigt gewesen sein», sagt Luftfahrtexperte Michael Quandt zum Vorfall gegenüber «Bild».
Maschine stürzte mit 600 Kilometer pro Stunde ins Meer
Am Sonntagmorgen meldete die Polizei den Fund von Leichenteilen und Trümmern vor der Küste von Jakarta. Auch mutmassliche Besitztümer von Passagieren des Flugzeugs wurden demnach gefunden.
Gegen Mittag orteten die Behörden die Blackboxen der Unglücksmaschine. Mithilfe der Blackboxen erhoffen sich die Behörden, den Absturzhergang nachvollziehen zu können.
Quandt geht von einem Strömungsabriss aus. «Die Daten zeigen, dass das Flugzeug mit 600 Kilometer pro Stunde aufs Meer aufgeschlagen ist. Die Hoffnung auf Überlende war nie vorhanden», so der Luftfahrtexperte.
Nicht die erste Unglücksmaschine in Indonesien
2018 war eine Boeing 737 Max der Lion Air nach dem Start in Jakarta abgestürzt. Alle 189 Insassen kamen ums Leben. 2014 stürzte ein Airbus A320 der Billig-Airline Indonesia AirAsia auf dem Weg von Surabaya auf Java nach Singapur ins Meer. Auch hier starben alle 162 Passagiere.
Die EU-Kommission hatte 2007 alle Fluggesellschaften aus Indonesien auf ihre «Schwarze Liste» unsicherer Airlines gesetzt und ein EU-Einflugverbot erteilt. 2018 hob die EU sämtliche Restriktionen nach einer Verbesserung der Sicherheitslage wieder auf.