Erdbeben

Nach 2100 Toten: In Marokko drohen weitere Erdbeben

Felix Kirsch
Felix Kirsch

Morokko,

Nach dem starken Erdbeben in Marokko könnten tückische Nachbeben weitere Gebäude zum Einsturz bringen.

Bauruinen in Marokko nach dem Erdbeben.
Durch das Erdbeben in Marokko wurden Gebäude teils stark beschädigt. Nun gab es ein Nachbeben. - sda - Keystone/AP/Mosa'ab Elshamy

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Erdbeben in Marokko kostete tausenden Menschen das Leben.
  • Etliche Gebäude wurden zerstört oder sind von Nachbeben weiter bedroht.
  • Offenbar liegt das auch an nicht eingehaltenen Sicherheitsmassnahmen.

In Marokko hat es am Freitagabend ein schweres Erdbeben gegeben, wie es nur selten vorkommt. Experten ordneten die Stärke dieses Erdstosses mit 6,8 auf der Richterskala ein. Ein ungewöhnlich starkes Beben für Marokko. Aber woran liegt das? Und wie hoch ist die Gefahr von tückischen Nachbeben?

In der jüngeren Geschichte gab es kein vergleichbar starkes Erdbeben. Die bisherigen schwersten Beben in Marokko waren eher schwächer Natur, wie das von 1960 in Agadir (Stärke 5,8) oder das von 2004 in al-Hoceima (Stärke 6,4).

Um ein ähnlich starkes Erdbeben in Marokko zu finden, muss man mehrere Jahrhunderte zurückblicken. Zum Beispiel auf das Erdbeben von 1624, das die Altstadt von Fes zerstörte. Allerdings wurden damals Erdbeben nicht genau mit Instrumenten gemessen, daher ist die genaue Stärke unbekannt.

Erdbeben Marokko Trümmer
Anwohner klettern nach dem Erdbeben in Marokko über Trümmer. - keystone

Platten treffen in Marokko aufeinander

Die Gefahr von Erdbeben in Marokko ist grundsätzlich bekannt. Dort treffen die Eurasischen und Afrikanischen Erdplatten aufeinander und bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von vier Millimetern pro Jahr aufeinander zu. Dadurch entstehen Spannungen, die sich in unregelmässigen Abständen durch Erdbeben entladen. In Marokko gibt es eine komplexe Ansammlung von Bruchzonen, und das jüngste Beben ereignete sich an der südlichsten dieser Bruchzonen.

Haben Sie schon einmal ein Erdbeben gespürt?

Experten schätzen, dass es im Durchschnitt mehrere tausend Jahre dauert, bis sich Erdbeben mit einer Stärke von 6,8 in dieser Bruchzone wiederholen. Erste Analysen deuten darauf hin, dass beim letzten Beben zwei Erdkrustenblöcke entlang einer stark geneigten Fläche gegeneinander verschoben wurden, was als «Aufschiebung» bezeichnet wird.

Weitere Nachbeben könnten folgen – Häuser in Gefahr

Nach dem Hauptbeben gab es mehrere Nachbeben, darunter eines mit einer Stärke von 4,9 und ein weiteres mit 3,9. Es wird erwartet, dass weitere Nachbeben folgen können, die wochenlang anhalten. Dies stellt eine zusätzliche Bedrohung für bereits beschädigte Gebäude dar und könnte diese endgültig zum Einsturz bringen.

Obwohl in Marokko seit 2004 Bauvorschriften zum Schutz vor Erdbeben gelten, sind trotzdem Hunderte von Gebäuden eingestürzt, insbesondere in den Dörfern im Gebirge. Dies lässt darauf schliessen, dass in vielen Orten die Einhaltung dieser Vorschriften vernachlässigt wurde.

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Kommentare

User #5285 (nicht angemeldet)

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User #2768 (nicht angemeldet)

Du kommst auch mal dran, dann ist es besser verteilt.

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