Die kolumbianische Regierung setzt Friedensgespräche mit der ELN nach einem Militärbasis-Angriff aus.
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Kolumbiens Präsident Gustavo Petro. (Archivbild) - keystone

Die kolumbianische Regierung hat nach einem Angriff auf eine Militärbasis die Friedensgespräche mit der linken Guerillaorganisation ELN vorerst ausgesetzt. «Seit Monaten hat die Regierung der ELN mehrere Vorschläge unterbreitet. Jetzt ist der Friedensprozess suspendiert», hiess es in einer Mitteilung der Unterhändler der Regierung.

«Er kann nur fortgesetzt werden, wenn die ELN ihren Willen zum Frieden unmissverständlich kundtut.» Bei einem Angriff auf einen Stützpunkt der Streitkräfte im östlichen Department Arauca waren am Dienstag zwei Soldaten getötet und rund 30 weitere verletzt worden. Die Regierung machte die ELN für die Attacke mit improvisierten Mörsern verantwortlich.

Anschlag beendet den Friedensprozess blutig

«Das war praktisch eine Aktion, die den Friedensprozess blutig beendet.» Dies sagte Kolumbiens linker Präsident Gustavo Petro, der als junger Mann selbst einer Rebellenorganisation angehört hatte.

2019 waren Friedensgespräche mit der ELN schon einmal gescheitert, weil die Guerillaorganisation einen Bombenanschlag auf eine Polizeiakademie in der Hauptstadt Bogotá verübt hatte. Bei diesem kamen 22 Menschen ums Leben. Die marxistisch-leninistische Rebellengruppe hat rund 5000 Kämpfer unter Waffen und ist in Entführungen, Drogenhandel und Schutzgelderpressung verwickelt.

Kolumbien: Ein Land gezeichnet von Bürgerkrieg

Kolumbien litt 52 Jahre lang unter einem Bürgerkrieg zwischen linken Rebellen, rechten Paramilitärs und dem Militär. 220'000 Menschen kamen ums Leben. Millionen wurden vertrieben.

Zwar hat sich die Sicherheitslage nach dem 2016 zwischen der Regierung und der grössten Rebellengruppe Farc geschlossenen Friedensabkommen verbessert. Allerdings werden noch immer Teile des südamerikanischen Landes von illegalen Gruppen kontrolliert.

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