Nach Israels Militäreinsatz: Tausende bei Beerdigung Getöteter
Tausende Menschen besuchten am Mittwoch die Beerdigung der bei Israels Militäreinsatz in Dschenin getöteten Palästinenser.
Das Wichtigste in Kürze
- Tausende versammeln sich zur Beerdigung von Palästinensern nach Israels Militäreinsatz.
- Am Montag war die Armee mit über 1000 Soldaten in die Stadt Dschenin eingerückt.
- Mindestens zwölf Palästinenser wurden getötet, hundert weitere verletzt.
Nach dem Ende des Militäreinsatzes in Dschenin haben sich dort Tausende zur Beisetzung mehrerer bei dem Einsatz getöteter Palästinenser versammelt. Neun der insgesamt mindestens zwölf Toten sollten am Mittwoch in der Stadt im Westjordanland beerdigt werden.
Zu der Beisetzung kamen auch Bewaffnete, die Schüsse in die Luft abgaben. Nach Angaben des israelischen Militärs sollen die Getöteten Kämpfer gewesen sein. Einige von ihren waren Jugendliche.
Die Palästinensische Autonomiebehörde begann unterdessen damit, in dem Ort Trümmer zu beseitigen sowie beschädigte Strom- und Wasserleitungen zu reparieren. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete, viele Autos und mehrere Strassen seien im Zuge des Militäreinsatzes zerstört worden.
Israels Armee hat den Einsatz in Dschenin in der Nacht zu Mittwoch beendet. Das Militär sei zu seinen «Routineaktivitäten» im Westjordanland zurückgekehrt, hiess es. Israels Armee war am Montag nach mehreren Luftschlägen mit rund tausend Soldaten in die Stadt eingerückt.
Mindestens 100 verletzte Palästinenser
Es war der grösste Militäreinsatz im besetzten Westjordanland seit zwei Jahrzehnten. Auf israelischer Seite starb ein Soldat, auf der Gegenseite wurden mindestens zwölf Palästinenser getötet und mehr als 100 verletzt. Ziel der Operation «Heim und Garten» war laut Armee, «terroristische Infrastruktur» in der Hochburg militanter Islamisten zu zerschlagen.
Dschenin ist dicht besiedelt, rund 50'000 Menschen leben in dem Ort, ein Drittel der Bewohner in einem Flüchtlingslager. Dschenin gilt als Hochburg militanter Palästinenser. In den vergangenen Jahren verübten Bewohner der Stadt mehrere Anschläge auf Israelis.