Nach Terrorattacke auf Stadt in Mosambik: Südafrika schickt Soldaten
Nach der Attacke der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auf die nordmosambikanische Küstenstadt Palma hat das benachbarte Südafrika Soldaten in die Region entsandt. Die Truppe habe bereits in Mosambik gestrandete Südafrikaner evakuiert, sagte Präsident Cyril Ramaphosa am Freitag im Fernsehen. Auch die Leiche eines bei der Attacke getöteten Südafrikaners sei vom Militär in seine Heimat zurückgebracht worden. «Wir sind weiter engagiert dabei, die Sicherheit unserer Leute in Mosambik - in Pemba und Palma - sicherzustellen; Südafrikas Militär arbeitet hart daran, die Sicherheit von Südafrikanern zu sichern.»
Das Wichtigste in Kürze
- Aus Südafrika, aber auch Europa stammen viele Vertragsarbeiter, die in Nordmosambik für den französischen Total-Konzern tätig waren.
Darunter ist auch ein Brite, wie seine Familie berichtete. Sein Arbeitgeber, RA International, hatte vor einer Woche ebenfalls versucht, Beschäftigte in Sicherheit zu bringen. Nach Medienberichten wurde dabei ein Konvoi von Islamisten angegriffen. Dabei soll der Mann nach Darstellung seiner Angehörigen ebenso wie der Südafrikaner ums Leben gekommen sein. Sechs einheimische Beschäftigte von RA International werden nach Angaben des Unternehmens noch vermisst.
Die Stadt Palma im Norden des südostafrikanischen Landes war von etwa 100 Extremisten überfallen worden. In der Region ist Total an einem knapp 17 Milliarden Euro teuren Flüssiggasprojekt beteiligt. Er hatte gut 1000 Mitarbeiter in Sicherheit gebracht. Offiziell gab es von der Regierung bisher kaum Informationen zur Lage in der Stadt an der Grenze zu Tansania. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hatte in einem Bekennerschreiben betont, IS-Kämpfer hätten die Kontrolle über sie übernommen und 55 mosambikanische Sicherheitskräfte getötet.
In Cabo Delgado verüben islamistische Rebellen seit 2017 brutale Angriffe. Laut dem UN-Flüchtlingshilfswerk hat die Gewalt mehr als 530 000 Menschen vertrieben. Die Rebellion hat Experten zufolge ihre Wurzeln in den Missständen und Klagen der Bewohner der Region, die sehr arm ist und jahrelang von der Regierung vernachlässigt wurde.