Nach Zyklon «Chido» kämpft Mayotte ums Überleben
Nach dem verheerenden Zyklon «Chido» ringt die französische Insel Mayotte mit den Folgen. Rettungskräfte suchen nach Überlebenden.
Der Zyklon «Chido» fegte am Samstag mit Windgeschwindigkeiten von über 220 km/h über Mayotte hinweg. Er hinterliess eine Spur der Verwüstung auf der Inselgruppe im Indischen Ozean.
Frankreichs Innenminister Bruno Retailleau berichtet laut «Tagesspiegel», dass zahlreiche Behausungen der ärmeren Bewohner zerstört wurden. Tausende Haushalte sind ohne Strom und Wasser.
Strassen sind blockiert, viele Gebiete abgeschnitten. Auch das Krankenhaus und Schulen in der Hauptstadt Mamoudzou erlitten Schäden.
Suche nach Überlebenden des Zyklons auf Mayotte
Rettungskräfte suchen weiterhin nach Überlebenden in den Trümmern. «Wir hoffen, dort noch Überlebende zu finden», sagt Mamoudzous Bürgermeister Ambdilwahedou Soumaila gemäss «Tagesschau».
Die genaue Zahl der Opfer ist noch unklar. Offiziell wurden bisher 22 Tote und über 1'400 Verletzte registriert, doch die Behörden befürchten weit mehr.
«Ich denke, dass es sicherlich mehrere Hunderte sind», befürchtet der örtliche Präfekt François-Xavier Bieuville. Möglicherweise seien sogar Tausende umgekommen.
Kampf gegen Hunger und Krankheiten
Wie «SRF» berichtet, sind fast 70 Prozent der Bevölkerung Mayottes von den Sturmschäden schwer betroffen. Viele Menschen haben alles verloren.
10'000 Personen wurden in 120 Notunterkünfte gebrach, doch die Versorgungslage ist prekär. Es mangelt an Nahrung, sauberem Wasser und Medikamenten.
Die Behörden befürchten den Ausbruch von Krankheiten. Sie kämpfen gegen die Zeit, um eine humanitäre Katastrophe zu verhindern.
Internationale Hilfe läuft an
Frankreich hat zusätzliche Einsatzkräfte entsandt. 160 Soldaten und Feuerwehrleute sollen die lokalen Helfer unterstützen.
Auch internationale Organisationen leisten Hilfe. Das Rote Kreuz hat jedoch über 200 seiner Mitglieder auf Mayotte als vermisst gemeldet.
«Was Frankreich in Mayotte erwartet, ist kolossal», betont Innenminister Retailleau gegenüber dem «Tagesspiegel.» Der Wiederaufbau wird Jahre dauern und enorme Ressourcen erfordern.
Auswirkungen in der Region
Der Zyklon «Chido» hat nicht nur Mayotte getroffen. Auch das benachbarte Mosambik wurde schwer in Mitleidenschaft gezogen.
Wie «Tagesschau» meldet, kamen dort mindestens 34 Menschen ums Leben. Die Schäden sind ebenfalls verheerend.
In beiden Ländern wird es noch Tage dauern, bis das volle Ausmass der Katastrophe erfasst ist. Die Rettungs- und Aufräumarbeiten gehen derweil unter schwierigsten Bedingungen weiter.