Nagasaki gedenkt der Opfer des Atombombenabwurfs vor 78 Jahren
Am 9. August 1945 explodierte die Atombombe «Fat Man» über der Nagasaki und tötete 70'000 Menschen. Die Stadt hat 78 Jahre später nun der Opfer gedacht.
Das Wichtigste in Kürze
- Die japanische Stadt Nagasaki hat der Opfer des Atombombenabwurfs 1945 gedacht.
- Nuklearwaffenstaaten sollten «Mut zeigen» und sich von der nuklearen Abschreckung lösen.
- Allein in Nagasaki wurden 70'000 Menschen durch direkte Einwirkung getötet.
Mit einem Appell an die Nuklearwaffenstaaten hat die japanische Stadt Nagasaki der Opfer des Atombombenabwurfs vor 78 Jahren gedacht. Sie sollten «Mut zeigen» und sich von der Idee der nuklearen Abschreckung lösen, sagte Bürgermeister Shiro Suzuki am Mittwoch bei einer wegen eines Taifuns deutlich verkleinerten Gedenkzeremonie.
Wegen des Wirbelsturms konnten Gäste aus dem In- und Ausland, darunter auch Japans Regierungschef Fumio Kishida, diesmal nicht vor Ort teilnehmen. Erstmals seit 1963 fand das Gedenken zudem nicht im Friedenspark statt, sondern in einer Messehalle der Stadt.
70'000 Menschen in Nagasaki getötet
Um 11.02 Uhr (Ortszeit), dem Zeitpunkt, als am 9. August 1945 die von einem US-Bomber abgeworfene Atombombe «Fat Man» über Nagasaki explodierte, legten die Teilnehmer der Gedenkveranstaltung eine Schweigeminute ein.
Allein in Nagasaki wurden damals etwa 70'000 Menschen durch direkte Einwirkung getötet, rund 75'000 weitere verletzt.
Drei Tage zuvor hatten die USA bereits Hiroshima durch eine Atombombe mit geringerer Sprengkraft verwüstet. Unter dem Eindruck der Zerstörungen kapitulierte das Kaiserreich Japan am 15. August 1945.
Hiroshima und Nagasaki wurden als die ersten und bislang einzigen von einer Atombombe verwüsteten Städte weltweit als Symbol für die Schrecken von Krieg und für Frieden bekannt. Heute nimmt die atomare Bedrohung angesichts Russlands Invasion in der Ukraine wieder zu.