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Nauaf Salam soll Regierungschef im Libanon werden

Keystone-SDA
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Libanon,

Nauaf Salam wird designierter Ministerpräsident des Libanons. Ein Rückschlag für die Hisbollah.

Joseph Aoun, der am Freitag 61 Jahre alt wird, stammt aus einer Familie maronitischer Christen. (Archivbild)
Joseph Aoun ist der neue Präsident im Libanon. Jetzt gibt es einen neuen Ministerpräsidenten. (Archivbild) - Bilal Hussein/AP/dpa

Wenige Tage nach der Wahl eines neuen Präsidenten im Libanon haben sich die politischen Fraktionen auf Nauaf Salam als designierten Ministerpräsidenten geeinigt. Salam erlangte nach Beratungen der grossen Lager mit Präsident Joseph Aoun in Beirut 84 von 128 Stimmen der Parlamentarier.

Dies gab der Generaldirektor des Präsidentenpalasts bekannt. Er kann damit die Bildung einer neuen Regierung beginnen und Nadschib Mikati ablösen. Dieser war wegen einer politischen Krise im Land seit mehr als zwei Jahren nur geschäftsführend im Amt.

Salam trifft am Dienstag im Libanon ein

Salam soll am Dienstag im Libanon eintreffen. Er wurde vor knapp einem Jahr zum Präsidenten des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag ernannt. Zuvor war er unter anderem Libanons Botschafter bei den Vereinten Nationen und Mitglied einer Kommission zur Reform des Wahlrechts im Libanon.

Der 71-Jährige stammt aus einer prominenten Politikerfamilie und studierte Rechtswissenschaft und Politik in Beirut, Cambridge (USA) und Paris. Er ist mit einer Journalistin verheiratet, die als libanesische Unesco-Botschafterin amtierte, und hat zwei Söhne.

Niederlage für die Hisbollah

Die Ernennung Salams ist ein weiterer Rückschlag für die Hisbollah, die nach einem mehr als einjährigen Krieg mit Israel stark geschwächt ist. Die Hisbollah und ihre Verbündeten hatte sich gegen die Ernennung Salams ebenso gewehrt wie gegen die Wahl Aouns zum Staatschef.

Die Wahl Aouns, der unter anderem von den USA und Saudi-Arabien unterstützt wird, markierte eine Verschiebung im politischen Kräfteverhältnis im Libanon. Der Einfluss der vom Iran unterstützen Hisbollah ist zurückgegangen. Zwischen der Hisbollah und Israel wurde im November eine Waffenruhe vereinbart.

Im konfessionell gespaltenen Libanon ist die Macht traditionell nach einem Proporzsystem unter den religiösen Gruppen aufgeteilt. Der Präsident soll demnach immer ein maronitischer Christ sein, der Ministerpräsident ein Sunnit und der Parlamentspräsident ein Schiit.

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