Neuer Präsident soll Kurs halten
Das Wichtigste in Kürze
- Am Donnerstag wird in Kuba der neue Staatsrat gewählt.
- Erstmals seit 60 Jahren wird der Präsident nicht Castro heissen.
- Miguel Díaz-Canel hat die besten Chancen auf einen Wahlsieg.
In Kuba geht eine Ära zu Ende. Erstmals seit fast 60 Jahren wird der starke Mann auf der sozialistischen Karibikinsel nicht mehr Castro heissen. Das Stühlerücken an der Staatsspitze dürfte allerdings nicht zu einem radikalen Politikwechsel führen. Oberstes Ziel der Regierung ist der Machterhalt. Auf keinen Fall will sie das gleiche Schicksal erleiden, wie die Sozialisten in Osteuropa nach dem Zerfall der Sowjetunion.
Wahlen am Donnerstag
Am Donnerstag tritt das kubanische Parlament zusammen und wählt den neuen Staatsrat. Nachfolger von Präsident Raúl Castro soll dem Vernehmen nach dessen rechte Hand Miguel Díaz-Canel werden. Der Parteikader liegt voll auf der Linie. «Die kubanischen Präsidenten werden stets die Revolution verteidigen. Vor allem brauchen wir Kontinuität», sagte der bisherige Vizepräsident vor Kurzem.
Im Gegensatz zu den Revolutionären Fidel und Raúl Castro, die noch selbst in der Sierra Maestra kämpften und mit ihrer Rebellenarmee den Diktator Fulgencio Batista aus dem Land trieben, verfügt der 57-Jährige allerdings nicht über die natürliche Legitimation der alten Kämpen. Er muss liefern.
Insel muss mehr geöffnet werden
Die Aufgabenliste für den neuen kubanischen Präsidenten ist lang: Er muss mehr ausländische Investoren anlocken, die Beziehungen zu den USA wieder verbessern, die Zusammenlegung der beiden Parallelwährungen vorantreiben und die Finanzierung der sozialen Leistungen wie kostenlose Gesundheitsversorgung und Bildung sicherstellen.