Nissan baut 12'500 Stellen nach Gewinneinbruch ab
Das Wichtigste in Kürze
- Nissan streicht 12'500 Stellen nach einem starken Gewinneinbruch.
- Der Rückgang des operativen Gewinns betrug 98,5 Prozent.
- Die Produktionskapazitäten werden zum Ende des Jahres 2022/23 um 10 Prozent abgebaut.
Nissan hat derzeit mit allerlei Problemen zu kämpfen. Der Fall des angeklagten früheren Verwaltungsratschefs Carlos Ghosn (65) belastet den Konzern. Und auch geschäftlich läuft beim japanischen Autobauer alles andere als rund.
Nun streicht der japanische Renault-Partner Nissan nach einem starken Gewinneinbruch im ersten Geschäftsquartal rund 12'500 Stellen.
Japans zweitgrösster Autobauer teilte am Donnerstag bei der Bilanzvorlage mit: Die globalen Produktionskapazitäten werden zum Ende des Geschäftsjahres 2022/23 (31. März) um 10 Prozent abgebaut.
Rückgang des operativen Gewinns: 98,5 Prozent
Im ersten Quartal des bis 31. März 2020 laufenden Geschäftsjahres musste der Konzern einen starken Rückgang des operativen Gewinns hinnehmen: um 98,5 Prozent auf 1,6 Milliarden Yen. Analysten hatten mit einem Minus von 66 Prozent gerechnet.
Im Vergleich zum Vorjahresquartal schrumpfte der Gewinn unter dem Strich um 94,5 Prozent auf 6,4 Milliarden Yen. Der Umsatz verringerte sich im Berichtsquartal zudem um 12,7 Prozent auf rund 2,4 Billionen Yen.
Dennoch hielt Nissan an seiner Prognose für das Gesamtjahr fest. Der Autobauer geht weiter von einem Nettogewinn von 170 Milliarden Yen aus.
Die Produktpalette werde um mindestens zehn Prozent zum Ende des Geschäftsjahres 2022 verkleinert, um die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Man werde sich künftig auf globale Kernmodelle und regional strategische Modelle konzentrieren, teilte der Konzern weiter mit.
Nissan hat Schwierigkeiten mit Rabatten
Nissan hat unter anderem Probleme in den USA: Dort nagen Rabatte zur Verkaufsförderung seit Jahren an den Renditen. Nach dem Rausschmissvon Carlos Ghosn steht Vorstandschef Hiroto Saikawa unter Druck: Er muss den Konzern aus dem Tief führen.
Nach der Verhaftung Ghosns in Japan war das von ihm geschaffene französisch-japanische Auto-Bündnis in eine Krise geraten. Das Bündniss besteht zwischen Renault, Nissan und Mitsubishi. Ghosn war ein Verstoss gegen Börsenauflagen in Japan vorgeworfen worden.