Diese Woche wurde bekannt, dass Renault und Fiat-Chrysler fusionieren könnten. Ohne Widerstand dürfte es aber kaum gehen.
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Fiat-Chrysler will mit Renault fusionieren. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Fiat-Chrysler will mit Renault fusionieren.
  • Gemeinsam würden die Marken zum grössten Autobauer der Welt werden.
  • Widerstand ist allerdings von Gewerkschaften zu erwarten.
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Worum geht es? Der italienisch-amerikanische Autobauer Fiat-Chrysler will mit dem Rivalen Renault fusionieren. Der französische Autobauer zeigt hierfür ein grosses Interesse und spricht von einem «freundschaftlichen Vorschlag».

Grünes Licht gibt es vom französischen Staat, der 15 Prozent Anteile an Renault hält. Wirtschaftsminister Bruno Le Maire verlangt einzig eine Standort-Garantie in Frankreich. Auch Nissan, Renaults japanischer Partner, hat keine Einwände gegen das Vorhaben. Die Franzosen halten am japanischen Autobauer 43 Prozent der Aktien.

Wer profitiert? Gemeinsam mit Renault würde Fiat-Chrysler zu einem Auto-Giganten. Zusammen würde der Konzern über 175 Milliarden Euro umsetzen.

Beide Autobauer verbuchten zuletzt Milliarden-Gewinne. Durch die Fusion sollen jährlich Kosten von rund 5 Milliarden Euro eingespart werden.

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Die Modellpalette von Fiat-Chrysler ist veraltet. - dpa-infocom GmbH

Beide Konzerne ergänzen sich prächtig: Fiat-Chrysler ist hauptsächlich in den USA stark, während Renault in Europa gut aufgestellt ist. Renault-Partner Nissan ist zudem in Asien ein gewichtiger Player. Insgesamt kämen so 23 Marken unter ein Dach. Experten sind sich einig, dass die Vorteile bei einer Fusion für beide Unternehmen überwiegen.

Wie sieht die Konkurrenz-Situation aus? Nach einem Zusammenschluss wäre Fiat-Chrysler-Renault-Nissan der grösste Autokonzern der Welt. Aktuell käme der Konzern auf ein Produktionsvolumen von über 15 Millionen Fahrzeugen pro Jahr.

Zum Vergleich: Volkswagen, die aktuelle Nummer eins, kommt auf 10,8 Millionen Autos. Toyota kratzte zuletzt an der 10-Millionen-Marke.

Wie geht es weiter? Laut Medienberichten könnte schon diese Woche der Renault-Verwaltungsrat eine Vereinbarung absegnen, um über die Fusion zu verhandeln. Das ist aber nur die erste Hürde.

Gerade in Italien ist ein Stellenabbau wahrscheinlich, Vize-Regierungschef Matteo Salivini will die Jobs nicht kampflos aufgeben. Auch die Gewerkschaften dürften massiv Druck machen.

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