Nobelpreisträger Yoshino mit Gespür für Elektro-Trends
Drei Materialforscher erhalten für ihre Verdienste zur Entwicklung von sehr leistungsstarken, allgegenwärtigen Lithium-Ionen-Batterien den Nobelpreis für Chemie. Einer von ihnen ist Akira Yoshino.
Das Wichtigste in Kürze
- Der diesjährige Nobelpreisträger für Chemie, der Japaner Akira Yoshino, geniesst den Ruf als ein Vater der Lithium-Ionen-Batterien.
Der 1948 im japanischen Suita geborene Ingenieur erwarb 1970 an der Universität der alten Kaiserstadt Kyoto seinen Bachelor und 1972 an der Universität Osaka seinen Master in Ingenieurwissenschaften. Der promovierte Ingenieur arbeitete anschliessend für das heimische Chemieunternehmen Asahi Kasei, später für die Gemeinschaftsfirma A&T Battery, bevor er 1997 wieder zum Asahi Kasei-Konzern zurückkehrte.
Als in Japan der Verkauf von neuen Elektrogeräten wie Videokameras und schnurlosen Telefonen begann, sah Yoshino, der beim Asahi Kasei-Konzern arbeitete, die Notwendigkeit wiederaufladbarer Batterien. Er habe lediglich geschaut, wo die Trends hingehen, sagte Yoshino. «Man kann sagen, ich hatte einen guten Riecher.» Yoshino begann ab 1981 mit der Entwicklung wiederaufladbarer Batterien. 1983 präsentierte der Japaner einen ersten Prototypen, der später noch verändert wurde. Seine Errungenschaften trügen massgeblich zur Entwicklung von Elektrofahrzeugen und Energiespeichersystemen bei, hiess es bei seinem jahrzehntelangen Arbeitgeber Asahi Kasei.
Der Japaner, der 2017 eine Professur an der Meijō-Universität antrat, erhielt schon mehrere Preise, erst im Juni war er mit dem European Inventor Award ausgezeichnet worden. Er sieht in seinem Beitrag zur Entwicklung von Lithium-Ionen-Batterien eine Lösung für die Umweltprobleme unserer Zeit. Das habe man mit der Verleihung des Nobelpreises an ihn, den US-Amerikaner John Goodenough sowie den in Grossbritannien geborenen Stanley Whittingham gewürdigt, sagte der 71-Jährige in einer ersten Reaktion auf die hohe Ehrung.