Nordkorea hält ersten Marathon seit sechs Jahren ab
Nordkorea hält nach sechsjähriger Pause wieder einen Marathon ab und zeigt Anzeichen einer vorsichtigen Öffnung.

Nordkorea hat nach einer sechsjährigen Pause erstmals wieder einen Marathon in Pjöngjang abgehalten. Professionelle Läufer aus China, Rumänien, Marokko und Äthiopien seien für die Veranstaltung in die nordkoreanische Hauptstadt gereist, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA.
Auch Touristen konnten – wie schon vor der Corona-Pandemie üblich – an dem Marathon teilnehmen, wie aus Instagram-Fotos des Briten Simon Cockerell, Geschäftsführer der in Peking ansässigen Reiseagentur Koryo Tours, hervorgeht.
Zeichen der Öffnung?
Beobachter werten die Marathon-Veranstaltung als Beleg für eine zaghafte Öffnung des hermetisch abgeriegelten Landes. Denn es handelt sich um eine der ersten Gelegenheiten seit der Corona-Pandemie, dass wieder westliche Reisende nach Nordkorea gelassen wurden. Zuvor durften nur russische Touristen nach Nordkorea reisen.
Im Zuge der Pandemie hatte Nordkorea seine Grenzen bis 2023 praktisch vollständig geschlossen. Auch die meisten Botschaften hatten ihr internationales Personal zwischenzeitlich aus der nordkoreanischen Hauptstadt abgezogen.
Geschichte des Marathons
Die deutsche Botschaft in Pjöngjang ist nach wie vor ausser Betrieb. Der Pjöngjang-Marathon wurde erstmals im Jahre 1981 veranstaltet. Der Streckenverlauf führt stets durch das Zentrum der nordkoreanischen Hauptstadt und startet und endet im Stadion Erster Mai, das zu den grössten Sportstätten der Welt zählt.