Nordkorea öffnet Grenzen für Touris – Experte warnt vor Propaganda
Nach fünf Jahren öffnet Nordkorea seine Pforten für westliche Reisende. Propaganda-Experte Marko Kovic spricht von einem «kommunistischen Disneyland».
Das Wichtigste in Kürze
- Erstmals seit der Coronapandemie dürfen westliche Touris wieder Nordkorea bereisen.
- Ein Propaganda-Forscher wittert Propaganda, spricht von einer «inszenierten» Realität.
Zum ersten Mal seit fast fünf Jahren will Nordkorea wieder Touristen aus dem Westen empfangen.
Ab Dezember 2024 soll die Stadt Samjiyon ausländischen Reisenden offenstehen. Das bestätigten zwei chinesische Reiseveranstalter, heisst es in einem Bericht der BBC.
Nach einem vollen Grenzschluss stand der Grenzübertritt zunächst nur Russen und Chinesen frei.
«Eine Art kommunistisches Disneyland»
Propaganda-Forscher Marko Kovic sieht die Öffnung kritisch: Laut ihm war Tourismus in Nordkorea schon immer ein streng kontrolliertes Spektakel.
«Besucher erleben eine inszenierte Realität – eine Art kommunistisches Disneyland», erklärt er bei Nau.ch.
Grund: «Das wahre Elend im Land bleibt verborgen.» Dass Nordkorea eine noch bestehende Coronapandemie vertuscht, glaubt er aber nicht.
Dennoch gebe es im kommunistischen Staat «nach wie vor mehr als genug Elend. Touristen werden nur ausgewählte, inszenierte Kulissen sehen.»
Erst kürzlich sorgte eine Enthüllung für Schlagzeilen: Die nordkoreanische Bevölkerung hat nur auf gerade mal 28 Internetseiten Zugriff.
Nordkoreanische Stadt soll Touristen-Magnet werden
Die Stadt Samjiyon, am Fusse des Berges Paektu gelegen, wurde in den vergangenen Jahren massiv umgestaltet. Dort können Feriengäste Ski fahren oder Wandern.
Und es soll noch weiter gehen: Kim Jong Un kündigte an, Hotels, ein Resort und einen modernisierten Flughafen zu errichten.
Damit sollen mehr Besucher aus «freundlichen» Ländern angelockt werden.
Ob auch weitere Regionen wie Pjöngjang für Touristen zugänglich gemacht werden, bleibt abzuwarten.
Klar ist jedoch: Wer nach Nordkorea reist, bekommt nicht die ganze Wahrheit zu sehen.