Orcas: Ein Dutzend Schwertwale von Eis eingeschlossen
Ein Dutzend Orcas sind Berichten zufolge vor der Küste Japans von Eis eingeschlossen. Wie es mit ihnen weitergeht, ist zunächst ungewiss.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor der Küste Nordjapans sind ein Dutzend Orcas zwischen dem Eis gefangen.
- Rettungsaktionen sind wegen der dicken Eisfläche derzeit unmöglich.
- Die Behörden sagten, man könne aktuell nur darauf warten, dass das Eis breche.
Es sind schockierende Drohnenaufnahmen, die vor der Küste Nordjapans entstanden sind: Ein Dutzend Orcas sind vom Eis eingeschlossen und versuchen sich los zu kämpfen. Die Aufnahmen entstanden laut «NHK» am Dienstagmorgen im Osten von Hokkaido.
Brutal: Der Sender berichtet, dass das dicke Eis, derzeit Rettungsaktionen unmöglich mache. Die Stadt Rausu teilte demnach mit, dass man aktuell nur darauf warten könne, dass das Eis breche.
Ein Mitarbeiter des örtlichen Wetteramtes in Kushiro sagte einem Bericht von Kyodo News zufolge: «Die Temperaturen sind derzeit niedrig, sodass es möglich ist, dass die Schwertwale zwischen den Treibeisschichten eingeklemmt wurden.»
Das Video von «NHK» zeigt, wie die Orcas sich in einer Lücke im Eis tummeln. Laut dem Sender hatte der Fischer Seiichiro Tsuchiya die Orcas entdeckt und die örtliche Küstenwache informiert.
Tsuchiya: «Ich sah etwa 13 Schwertwale, deren Köpfe aus einem Loch im Eis ragten. Sie schienen nach Luft zu ringen, und es sah so aus, als ob drei oder vier Kälber dabei waren.»
«Orcas müssen zum Atmen auftauchen»
Doch wie kam es zu dem Unglück? Mari Kobayashi von der Universität für Landwirtschaft in Tokio erklärte laut «NHK»: «Orcas sind Säugetiere, zum Atmen über die Lunge müssen sie auftauchen.» Die Eisschollen könnten demnach ausgedehnter als erwartet gewesen sein. Das hätte es den Tieren erschwert, aufzutauchen.
Die Forscherin wies auch darauf hin, dass auf den Aufnahmen drei junge Orcas zu sehen waren. «Killerwale sind sehr soziale Tiere. Wenn sie als Gruppe in dem Gebiet bleiben, um ihre Jungen zu schützen, können sie langsam an Erschöpfung sterben.»
Im Winter sind Teile des Meeres vor der Küste Japans regelmässig mit Treibeis bedeckt. Es ist laut dem Bericht nicht das erste Mal, dass Schwertwale in diesem Gebiet in Schwierigkeiten geraten sind. Im Jahr 2005 starben demnach mehrere Säugetiere, nachdem sie sich im Meereis vor Rausu verfangen hatten.