In Pakistan sorgt die steigende Zahl der Polio-Infektionen für Sorgen, da sich die Neuinfektionen in diesem Jahr binnen eines Monats verdoppelt haben.
Polio
Ein Kind erhält eine Dosis Anti-Polio-Impfstoff: Polio ist eine ansteckende Infektionskrankheit, die vor allem bei Kleinkindern dauerhafte Lähmungen hervorrufen und zum Tod führen kann. (Archivbild) - Saifurahman Safi/XinHua/dpa

In Pakistan bereitet eine Zunahme der Polio-Infektionen den Behörden Sorgen. Wie ein Sprecher des nationalen Polio-Bekämpfungsprogramms der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, hat sich die Zahl der Neuinfektionen in diesem Jahr innerhalb eines Monats verdoppelt: von 16 im September auf 32 im Oktober.

Die Hälfte der Neuinfektionen seien in der südwestlichen Provinz Baluchistan erfasst worden, die aufgrund militanter Aktivitäten schwer zugänglich für Impfhelfer sei, hiess es weiter. Behörden sprachen von einer «alarmierenden Situation».

Kampagnen von Gewalt überschattet

Pakistan führt regelmässig Kampagnen mit Tür-zu-Tür-Impfungen gegen die Kinderlähmung durch. Anhaltende Angriffe auf Impfteams und ein genereller Anstieg an Gewalt seitens extremistischer Gruppierungen erschweren jedoch die Bemühungen des südasiatischen Landes. Impfungen gegen Polio werden von einigen militanten Islamisten als Mittel des Westens betrachtet, mit dem vermeintlich Muslime sterilisiert werden sollen.

Polio ist eine ansteckende Infektionskrankheit, die dauerhafte Lähmungen hervorrufen oder auch zum Tod führen kann. Verbreitet wird das Virus oft über verunreinigtes Wasser. Eine Heilung gibt es bisher nicht.

Die Krankheit konnte durch Impfkampagnen in den meisten Ländern der Welt ausgerottet werden. Pakistan zählt zu den wenigen Ländern, in denen es noch regelmässig zu Erkrankungen mit dem Wildtyp des Erregers kommt.

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