«Pandora Papers»: Jordaniens König droht mit rechtlichen Schritten
Der Königshof «behält sich das Recht auf die notwendigen rechtlichen Verfahren» vor, hiess es in einer Mitteilung aus Amman am Montag.
Das Wichtigste in Kürze
- Laut den «Pandora Papers» hat der König viel Geld für Luxusimmobilien ausgegeben.
- Die Herkunft des Geldes bleibe unklar.
- Der königliche Hof wies alle Berichte kategorisch zurück.
Jordaniens König Abdullah II. hat nach den Veröffentlichungen aus den «Pandora Papers» zu seinen Luxusimmobilien im Ausland mit rechtlichen Schritten gedroht. Der Königshof «behält sich das Recht auf die notwendigen rechtlichen Verfahren» vor, hiess es in einer Mitteilung aus Amman am Montag.
Der Hof wies alle Berichte kategorisch zurück, die «Fakten verzerrt haben und irreführende Informationen sowie unbegründete Schlussfolgerungen vorgelegt haben». Die genannten Anwesen im Ausland seien weder geheim, noch seien sie mit öffentlichen Mitteln gekauft worden.
Jordaniens König ist einer der prominentesten von 35 amtierenden und früheren Staatslenkern, die durch die «Pandora Papers» unter Druck geraten könnten. Diese und mehr als 330 andere Politiker aus fast 100 Ländern sowie weitere bekannte Persönlichkeiten sollen nach Angaben eines internationalen Konsortiums investigativer Journalisten Vermögen «mithilfe von intransparenten Trusts, Stiftungen und Briefkastenfirmen» angelegt haben. Das berichteten am Sonntagabend «Süddeutsche Zeitung», NDR und WDR, die nach eigenen Angaben an der Auswertung des Datenlecks mitgewirkt hatten.
Herkunft des Geldes unklar
Jordaniens Monarch soll laut den Recherchen für Anwesen in den USA und Grossbritannien zwischen 2003 und 2017 mehr als 100 Millionen Dollar ausgegeben haben. Dafür habe er ein «umfassendes Netzwerk an Offshore-Konten genutzt, die seine Transaktionen tarnten», schreibt die «Washington Post», die ebenfalls an den Recherchen mitwirkte. Die Herkunft des Geldes bleibe unklar. Zeitgleich zahlten die USA an ihren wichtigen Verbündeten im arabischen Raum in vergangenen Jahren Milliarden Dollar unter anderem für humanitäre und Entwicklungshilfe.
Die Anwesen würden «aus Gründen der Sicherheit und Privatsphäre nicht veröffentlicht, und nicht zum Zweck der Geheimhaltung oder in einem Versuch, diese zu verstecken», teilte der Königshof mit. Sie würden für private Familienbesuche genutzt oder um Regierungsvertreter und ausländische Ehrengäste zu empfangen. Sie seien mit privaten Mitteln gekauft worden und hätten nichts mit dem jordanischen Staatshaushalt oder internationaler Hilfe an das Königreich zu tun.