Tesla ein «Nazi-Auto»: Berliner Senatorin steht zu ihrem Spruch
Die Berliner SPD-Politikerin Cansel Kiziltepe bezeichnete in einem Post Fahrzeuge von Tesla als «Nazi-Autos» und verteidigt nun ihre Kritik an CEO Elon Musk.

Am Donnerstag reagierte Berlins Senatorin für Arbeit und Soziales, Cansel Kiziltepe, auf den sinkenden Absatz bei Autobauer Tesla: «Wer will auch ein #Nazi-Auto fahren?».
Zwar hat sie ihren Beitrag auf X bereits gelöscht, doch bei ihrer umstrittenen Aussage bleibt die SPD-Politikerin. «Ich halte an meinen Einschätzungen zu Elon Musk ausdrücklich fest», zitiert sie «Tagesschau».

Gleichzeitig distanzierte sie sich davon, Mitarbeitende oder Kundschaft mit Musks rechtsextremen Ansichten in Verbindung zu bringen.
Brandenburgs Ministerpräsident kritisiert Tesla-Spruch scharf
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) kritisierte die Äusserung laut «BZ-Berlin» als «völlig fehl am Platz». Schliesslich seien im Tesla-Werk Grünheide Mitarbeitende aus rund 150 Nationen beschäftigt.
Auch Brandenburgs Wirtschaftsminister Daniel Keller (SPD) forderte laut «Zeit» eine Rücknahme der Aussage. «Ein solcher Nazivergleich verletzt die Menschen, die dort arbeiten, und ist für eine Arbeitssenatorin völlig unangebracht».
Der Berliner CDU-Fraktionschef Dirk Stettner warf Kiziltepe vor, durch den Begriff eine «gefährliche Relativierung des Naziterrors» zu betreiben. Er begrüsste jedoch die Löschung des Posts.
Musk als umstrittenen Figur
Elon Musk fungiert seit Beginn des Jahres 2025 als Berater von US-Präsident Donald Trump. Während einer Rede zeigte er zweimal eine Geste, die stark an den historischen Hitlergruss erinnerte.

Bereits in den Vorjahren stand Musk wiederholt wegen des Vorwurfs der Verbreitung von Rassismus und Antisemitismus in der Kritik. Nach seiner Übernahme von X (ehemals Twitter) nahmen Hassreden und Verschwörungserzählungen auf der Plattform deutlich zu.
2023 zogen sich zahlreiche Grosswerbekunden wie IBM, Apple und Disney von X zurück, nachdem Werbeanzeigen neben rechtsextremen Inhalten geschaltet wurden.
Der Fall von Tesla
Musks öffentliche Befürwortung der AfD vor der Bundestagswahl sowie seine Rolle als Berater der Trump-Regierung führten zu Kritik in Deutschland. Unternehmen wie Rossmann und LichtBlick entfernten Teslas gar aus ihren Flotten.
Eine Umfrage zeigt laut «Euronews», dass 94 Prozent der Deutschen keinen Tesla mehr kaufen wollen. Doch nicht nur diese Imageverluste belasten den Autobauer.
Der TÜV bemängelt hohe Durchfallquoten bei Hauptuntersuchungen, besonders bei Bremsen, Achsen und Beleuchtung. Gleichzeitig überholen chinesische Hersteller wie BYD Tesla im Elektroautomarkt.