Paschinjan kündigt Wiederaufbau von Berg-Karabach an

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Russland,

Armeniens Regierungschef Nikol Paschinjan will die umstrittene Region Berg-Karabach wiederaufbauen. Damit lehnt er die Rücktrittsforderungen ab.

Berg-karabach
Ethnisch armenische Soldaten stehen an einem Kontrollpunkt auf einer Strasse nach Schuscha in der Südkaukasusregion Berg-Karabach. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwischen Russland, Aserbaidschan und Armenien gilt seit einer Woche ein Abkommen.
  • Dieses Abkommen beendete den seit über 30 Jahren dauernde Krieg um Berg-Karabach.
  • Armeniens Regierungschef Paschinjan will die Region nun wiederaufbauen.

Der armenische Regierungschef Nikol Paschinjan hat nach dem Ende der Kämpfe um Berg-Karabach einen Wiederaufbau der Konfliktregion angekündigt. Ebenso sollen die Flüchtlinge zurückkehren.

Er sei zwar verantwortlich für die «Misserfolge» im Krieg mit Aserbaidschan. Er werde sich aber um die Wiederherstellung der Infrastruktur und des normalen Lebens kümmern. Das sagte er am Mittwoch.

Putin warnt vor der Opposition

Er lehnte damit erneut Rücktrittsforderungen der Opposition ab. Zuvor hatte auch Russlands Präsident Wladimir Putin in einem Interview deutlich gemacht, dass er weiter auf Paschinjan setze.

putin
Kreml-Chef Wladimir Putin. - AFP

Der Kremlchef warnte vor einem Machtwechsel in Armenien. «Das wäre Selbstmord», sagte Putin mit Blick auf die Absichten der Opposition. Laut Putin soll die Opposition versuchen, das Abkommen zwischen Russland, Aserbaidschan und Armenien über ein Ende der Kämpfe zu kippen. Sie hatte das Abkommen als Kapitulation im Konflikt mit Aserbaidschan kritisiert und Paschinjan als «Verräter» beschimpft.

Über 1500 Tote

In der armenischen Hauptstadt Eriwan kündigte Paschinjan auch Hilfen für die Familien der getöteten Soldaten an. Die Zahl der Toten lag am Mittwoch nach offiziellen Angaben bei 1586. Putin hatte in dem TV-Interview von mehr als 4000 Toten auf beiden Seiten des Konflikts gesprochen.

Konflikt in Berg-Karabach
Nikol Pashinian, Premierminister von Armenien, antwortet auf Fragen während seines Treffens mit Mitgliedern der Nationalversammlung. - dpa

Mehr als 10'000 Personen sollen verletzt worden sein. 2000 russische Friedenssoldaten sorgen in Karabach für die Einhaltung der Waffenruhe. Nach einem Bericht der Moskauer Zeitung «Nesawissimaja Gaseta» werden dafür Kosten zwischen 35 bis 50 Millionen US-Dollar jährlich fällig.

Paschinjan sagte, die wichtigste Aufgabe sei nun, den politischen Status von Berg-Karabach festzulegen. Zuständig dafür ist die Minsker Gruppe der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Diese sollte am Mittwoch in Moskau auf Botschafterebene zu einem ersten Treffen seit Ende der Kämpfe zusammenkommen.

Konflikt seit 30 Jahren

Der Konflikt dauert seit rund drei Jahrzehnten. In dem neuen Krieg, der am 27. September begonnen hatte, hat sich das islamisch geprägte Aserbaidschan weite Teile des Anfang der 1990er verlorenen Gebiets zurückgeholt.

Das Land berief sich dabei auf das Völkerrecht und sah sich von seinem «Bruderstaat» Türkei unterstützt. Russland gilt als Schutzmacht Armeniens.

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