Per Velo in 110 Tagen zum Klimagipfel
Der freie Journalist Ingwar Perowanowitsch radelte 110 Tage von Freiburg nach Baku zur Weltklimakonferenz.
110 Tage war Ingwar Perowanowitsch vom deutschen Freiburg bis Baku unterwegs: Der 30-Jährige ist mit dem Velo zur Weltklimakonferenz nach Aserbaidschan gefahren.
«Ich hatte, das ist eine krasse Sache, keinen einzigen Platten auf über 5000 Kilometern», erzählte Perowanowitsch im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Ende Juli startete er in seiner Heimatstadt Freiburg (Baden-Württemberg) in sein Abenteuer.
Ausnahmegenehmigung für Einreise nach Aserbaidschan
Als freier Journalist begleitete der Rad-Enthusiast seine Reise mit einer Zeitungskolumne, Social-Media-Beiträgen und einem Film. Darauf wurde sogar die aserbaidschanische Politik aufmerksam – und erteilte ihm per Whatsapp-Kontakt eine Ausnahmegenehmigung zur Einreise.
Üblicherweise sind die Landesgrenzen Aserbaidschans geschlossen. «Ich war ja in Georgien – und dann die letzten 500 Kilometer nach Baku zu fliegen, hätte sich irgendwie falsch angefühlt. Das heisst, das war der Tag der Entscheidung.»
Das Velo als «unterschätzter Klimafaktor»
Mit seiner Reise will er zum Velofahren inspirieren und auf positive Beispiele der Verkehrswende aufmerksam machen. «Das Fahrrad besitzt ja das Potenzial, fast jedes ökologische Problem, was wir in Städten haben, zu lösen. Welche Technologie kann das von sich behaupten?», sagt Perowanowitsch. Bislang werde es oft ignoriert, weil sich Lebensgewohnheiten ändern müssten, wenn Strassen zugunsten des Velos umgestaltet würden. «Aber das Fahrrad ist ein unterschätzter Klimafaktor.»
In Baku lässt der Freiburger das Velo allerdings lieber stehen – Radwege sind eher die Seltenheit. Zurückreisen will er am liebsten mit Zug und Bus – wenn er es schafft, sein Bambusrad nach Hause zu schicken.