Philippinen: Proteste nach Präsidentenwahl von Marcos Jr.

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Auf den Philippinen wächst die Unruhe. Menschenrechtsaktivisten gehen auf die Strassen, um gegen den vermeintlichen Wahlbetrug zu demonstrieren.

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Auf den Philippinen wüten Proteste gegen Ferdinand Marcos Jr. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Wahl eines neuen Präsidenten auf den Philippinen sorgt für heftige Proteste.
  • Die Menschenrechtsaktivisten erheben den Vorwurf des Wahlbetrugs.
  • Sie befürchten, dass der Sohn des früheren Diktators an die Macht kommt.

Jahrzehnte nach dem Sturz des Marcos-Regimes wird der Sohn des einstigen Diktators wohl der neue Präsident. Menschenrechtsaktivisten und Studenten protestieren dagegen auf den Philippinen.

Sie warfen der Behörde Wahlbetrug vor und wollen den erwarteten Sieg von Diktatorensohn Ferdinand «Bongbong» Marcos Jr. nicht anerkennen. Bei der Abstimmung am Montag hatten Beobachtern zufolge Tausende Bürger aufgrund von Fehlfunktionen der Stimmenzählmaschinen nicht wählen konnten.

Ferdinand "Bongbong" Marcos Jr.
Ferdinand Marcos Jr. von den Philippinen. - Keystone

In Bezirken harrten Wähler die ganze Nacht vor den Wahllokalen aus, um auf eine Reparatur zu warten - meist vergeblich. Die Wahlkommission (Comelec) lehnte Forderungen nach einer Verlängerung der Abstimmung aber ab. Sie betonte, die Zahl der defekten betroffenen Maschinen sei sehr gering.

Die Protestler trugen Plakate, auf denen es unter anderem hiess: «Comelec, inkompetent, strafrechtlich verfolgen!» und «Kampf gegen Wahlbetrug». Viele skandierten: «Das Volk, die Nation leisten jetzt Widerstand.» Die Polizei griff ein und löste die Kundgebung auf.

Offizielles Ergebnis noch nicht in dieser Woche

Bei der Wahl bekam Marcos Jr. nach einer inoffiziellen Auszählung fast doppelt so viele Stimmen wie seine schärfste Konkurrentin, die Oppositionsführerin Leni Robredo. Offizielle Ergebnisse kann aber nur der Kongress (bestehend aus Senat und Abgeordnetenhaus) verkünden. Dies wird erst in einigen Wochen erwartet.

Es gilt so gut wie sicher, dass die Marcos-Dynastie 36 Jahre nach ihrer Vertreibung nun wieder an die Macht kommt. Das Marcos-Regime machte einst mit Mord, Kleptokratie und dem Verschwinden politischer Gegner von sich reden. Die beiden sollen auch Milliardensummen aus der Staatskasse der Philippinen abgezweigt haben.

Vize-Präsidentin der Philippinen soll Sara Duterte-Carpio werden

Vize-Präsidentin wird den Berechnungen zufolge Sara Duterte-Carpio. Sie ist die Tochter des scheidenden Präsidenten Rodrigo Duterte. Dieser steht wegen seines harten Kampfes gegen Drogenkriminalität international am Pranger. «Die beiden repräsentieren die schlimmste Art traditioneller Politik und Regierungsführung in der Geschichte unserer Nation», teilte die Menschenrechtsgruppe Karapatan mit.

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