Philippinen schicken kommunistische Ex-Rebellen auf Einkaufstour ins Ausland
Die philippinische Regierung hat dutzende kommunistische Ex-Rebellen auf Staatskosten zu einem Shopping-Trip nach Hongkong geschickt.

Das Wichtigste in Kürze
- Regierung will Konflikt mit kommunistischen Aufständischen beenden.
Der Kurzbesuch soll dazu beitragen, den langjährigen Konflikt mit der Neuen Volksarmee (NPA) zu beenden, wie ein Sprecher des Militärs der Nachrichtenagentur AFP am Montag sagte.
Auf vom Militär veröffentlichten Fotos sind die 84 Frauen und vier Männer lächelnd mit Einkaufstüten voller Souvenirs vor den Hochhäusern Hongkongs zu sehen. Der viertägige Kurztrip fand bereits vergangene Woche statt. «Es ist Teil ihrer Therapie, um eine andere Sicht auf das Leben zu bekommen», sagte der Militär-Sprecher.
Die NPA hatte 1969 den Kampf für die Errichtung eines maoistischen Staates auf den Philippinen aufgenommen. Nach Angaben der Regierung wurden in dem bewaffneten Konflikt bislang mehr als 40.000 Menschen getötet. 2017 beendete Präsident Rodrigo Duterte die Friedensgespräche mit den Rebellen. Diese hatten sich zuvor geweigert, ein Friedensabkommen zu unterzeichnen.
Inzwischen verfolgt die Regierung eine neue Taktik. Im Gegenzug für eine Waffenniederlegung versprach Duterte den Rebellen Wohnraum, finanzielle Unterstützung, Jobs und Auslandsreisen. Ungeachtet dessen wies Duterte das Militär aber an, den maoistischen Aufstand zu «zerstören». Die 4000 Mitglieder umfassende NPA ist eine der gefährlichsten bewaffneten Gruppen in Südostasien. Ihre Anhänger rekrutiert sie insbesondere unter der armen Landbevölkerung.