Pilotprojekt mit muslimischen Seelsorgern bewährt sich

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Bern,

Der Einsatz von muslimischen Seelsorgern im Bundesasylzentrum hat sich bewährt. Diese seien zu «Brückenbauern» zwischen den Herkunftsländern und der Schweiz geworden. Ein entsprechendes Pilotprojekt wird deshalb bis Ende Juni 2018 verlängert.

Bundesasylzentrum auf dem Juch Areal in Zürich.
Bundesasylzentrum auf dem Juch Areal in Zürich. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Pilotprojekt mit muslimischen Seelsorgern fällt positiv aus.
  • Die Seelsorger hätten ein offenes, humanistisches Verständnis des Islam vermittelt.
  • Deshalb wird das Projekt bis Ende Juni 2018 verlängert.

Sowohl aus Sicht der Asylsuchenden, als auch der Mitarbeitenden in der Betreuung und der christlichen Seelsorger bringe die muslimische Seelsorge einen klaren Mehrwert, teilte das SEM am Freitag mit. Dies habe ein Bericht des Schweizerischen Zentrums für Islam und Gesellschaft (SZIG) der Universität Freiburg ergeben.

Neben der Rolle als Brückenbauer zwischen den Kulturen hätten die muslimischen Seelsorger auch ein offenes, humanistisches Verständnis des Islam vermittelt. In Zürich wurde die Vereinigung der Islamischen Organisationen in Zürich (VIOZ) mit der Durchführung des am 1. Juli 2016 gestarteten Projektes betraut. Doch damit die muslimische Seelsorge auch in anderen Bundesasylzentren auf- oder ausgebaut werden könne, brauche es den Dialog mit weiteren muslimischen Partnerorganisationen.

Lehrgang für muslimische Seelsorger

Diese seien unterschiedlich gut organisiert und verfügten nicht über die gleiche Legitimation, wie die Landeskirchen. Doch in verschiedenen Kantonen könnte auf Erfahrungen bei der Zusammenarbeit von staatlichen Einrichtungen, den Landeskirchen und den Muslimen zurückgegriffen werden.

Auch die Aus- und Weiterbildung der muslimischen Seelsorger müsse verbessert werden. Dem SEM schwebt dabei ein Lehrgang für muslimische Geistliche und Seelsorgende vor. Dieser müsste den Fokus auf die Seelsorge, das Verhältnis von Kirche und Staat sowie Interreligiosität legen und Christen und Muslimen offen stehen. Die Landeskirchen stünden einem solchen Lehrgang positiv gegenüber.

Offen sei auch die Finanzierung der muslimischen Seelsorge. Bei der christlichen Seelsorge würden die Kosten von den Landeskirchen getragen. Die muslimischen Organisationen hingegen hätten erklärt, sie seien nicht in der Lage, für die Kosten aufzukommen.

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