In der Stadt Rio de Janeiro und dem gleichnamigen brasilianischen Bundesstaat werden jeden Tag durchschnittlich fast fünf Menschen von der Polizei getötet.
Ein Unterstützer des brasilianischen Präsidenten Bolsonaro hält bei einem Protest an der Copacabana eine brasilianische Fahne hoch. Foto: Fausto Maia/TheNEWS2 via ZUMA Wire/dpa
Ein Unterstützer des brasilianischen Präsidenten Bolsonaro hält bei einem Protest an der Copacabana eine brasilianische Fahne hoch. Foto: Fausto Maia/TheNEWS2 via ZUMA Wire/dpa - sda - Keystone/TheNEWS2 via ZUMA Wire/Fausto Maia

Das Wichtigste in Kürze

  • In Rio de Janeiro kommt es besonders häufig zu Toten bei Polizeieinsätzen.
  • In den ersten fünf Monaten des Jahres kamen 741 Menschen bei Polizeieinsätzen ums Leben.
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In der brasilianischen Millionenmetropole Rio de Janeiro und dem gleichnamigen Bundesstaat werden jeden Tag durchschnittlich fast fünf Menschen von der Polizei getötet. In den ersten fünf Monaten des Jahres kamen 741 Menschen bei Einsätzen der Sicherheitskräfte ums Leben, wie das Nachrichtenportal G1 am Montag berichtete.

Das war die höchste Zahl seit Beginn der systematischen Erhebung vor 22 Jahren. Die Daten hat der Medienkonzern Globo über eine Anfrage auf Grundlage des Informationsfreiheitsgesetzes vom Institut für öffentliche Sicherheit erhalten.

Kampf gegen Drogenbanden

Die brasilianischen Sicherheitskräfte sind für ihr hartes Vorgehen bekannt. Wenn die schwerbewaffneten Spezialeinheiten der Polizei im Kampf gegen die Drogenbanden in die Elendsviertel einrücken, geraten auch immer wieder Unbeteiligte zwischen die Fronten. 78 Prozent der Opfer seien schwarz oder dunkelhäutig, berichtete G1.

Die Anzahl der von Sicherheitskräften getöteten Menschen stieg seit 2018 deutlich, als sich die Streitkräfte in Rio de Janeiro an Polizeieinsätzen beteiligte. Kritiker machen Rios Gouverneur Wilson Witzel für die Polizeigewalt verantwortlich, weil er mit harter Hand gegen die Kriminalität in den Armenvierteln vorgeht. Brasiliens rechter Präsident Jair Bolsonaro spricht sich dafür aus, dass Polizisten nicht juristisch belangt werden können, wenn sie im Einsatz Menschen töten.

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