Sylvia Bongo Ondimba Valenti, die Frau des abgesetzten Präsidente von Gabun, muss sich aktuell schweren Vorwürfen stellen: Sie soll Geldwäsche betrieben haben.
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Ein Koffer voller Geld. (Symbolbild) - keystone

Gut einen Monat nach dem Putsch im Gabun sind die Ehefrau des abgesetzten Präsidenten Ali Bongo Ondimba sowie mehrere Politiker und Beamte angeklagt worden. Sylvia Bongo Ondimba Valentin werde Geldwäsche, der Erhalt gestohlenen Eigentums sowie Dokumentenfälschung vorgeworfen, teilte Gabuns Staatsanwalt André Patrick Roponat am Freitag mit.

Das Militär hatte in dem kleinen Staat an der zentralafrikanischen Atlantikküste am 30. August die Macht übernommen. Der Chef der Präsidentengarde, Brice Oligui Nguema, wurde zum Übergangspräsidenten ernannt. Der mehr als 50 Jahre lang autokratisch regierenden Bongo-Familie wird seit langem Korruption vorgeworfen. Die rund 2,3 Millionen Einwohner Gabuns leben trotz des Öl-Reichtums des Landes grösstenteils in Armut.

Sylvia Bongo Ondimba Valentin: Am Donnerstag vor Gericht erschienen

Sylvia Bongo erschien nach Angaben des Staatsanwalts am Donnerstag mit weiteren Angeklagten vor Gericht, nachdem sie bislang bereits unter Hausarrest gestanden hatte. Bongos Sohn Noureddine sitzt ebenfalls wegen Korruptionsvorwürfen in Untersuchungshaft.

Die Putschisten werfen Bongos Frau und Sohn vor, die Geschäfte des Präsidenten geführt zu haben, nachdem dieser 2018 einen Schlaganfall erlitten hatte. Unter den anderen Angeklagten ist der frühere Innenminister Lambert-Noël Matha, dem ebenfalls Geldwäsche sowie Hinterziehung öffentlicher Gelder und Korruption vorgeworfen wird.

Der Putsch war von vielen Gabunern als «Befreiung» von einer Kleptokratie gefeiert worden. International hat der Staatsstreich grosse Kritik ausgelöst. Gabun ist seit 2020 das sechste Land in West- und Zentralafrika, in dem das Militär die Macht übernommen hat. Die USA setzten zuletzt laut einer Mitteilung des US-Aussenministeriums einen Teil ihrer finanziellen Hilfen für das Land aus.

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