Proteste in Pakistan nach Verhaftung von prominentem Islamisten
In Pakistan sind nach der Verhaftung eines prominenten Islamisten in mehreren Städten teils gewaltsame Proteste ausgebrochen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Pakistan wurde ein prominenter Islamist gefangen genommen.
- Daraufhin brachen in mehreren Städten gewaltsame Proteste aus.
In Pakistan sind nach der Verhaftung eines prominenten Islamisten in mehreren Städten teils gewaltsame Proteste ausgebrochen. Saad Rizvi, der Vorsitzende der islamistischen Partei Tehreek-e-Labbaik Pakistan (TLP), war nach Polizeiangaben am Montag in der Stadt Lahore im Osten des Landes in Haft genommen worden. Zuvor hatte er die Ausweisung des französischen Botschafters wegen Mohammed-Karikaturen gefordert, die vergangenes Jahr in Frankreich gezeigt wurden.
Die pakistanische Regierung von Premierminister Imran Khan hatte der TLP die Ausweisung des Botschafters im November versprochen. Damals blockierten Tausende Parteianhänger aus Protest gegen die Karikaturen die wichtigsten Verbindungsstrassen in die Hauptstadt Islamabad. Rizvi hatte am Sonntag mit weiteren Protesten gedroht, sollte der Botschafter nicht bis zum 20. April des Land verwiesen werden.
Blockierte Autobahn und volle Strassen
Nach seiner Verhaftung strömten Tausende auf die Strassen von Lahore, der Hafenstadt Karachi oder der Garnisonsstadt Rawalpindi. Sie setzten auch Autos und Geschäfte in Brand. Demonstranten blockierten zudem die Autobahn, die Lahore mit Islamabad verbindet und lieferten sich an mehreren Stellen Zusammenstösse mit der Polizei, wie die Behörden mitteilten.
Die Kundgebungen in Pakistan und anderen Teilen der muslimischen Welt begannen, nachdem Frankreichs Präsident Emmanuel Macron das Recht verteidigt hatte, auch religionskritische Karikaturen zu veröffentlichen. Davor war ein Lehrer in Frankreich von einem Islamisten enthauptet worden, weil er Mohammed-Karikaturen im Unterricht zum Thema Meinungsfreiheit gezeigt hatte. Viele Muslime lehnen eine bildliche Darstellung des Propheten ab und empfinden sie als beleidigend.