Putin erneuert bei Brics-Gipfel Kritik an Getreideabkommen mit Kiew
Kremlchef Putin hat am Brics-Gipfel teilgenommen. Dort kritisierte er erneut das Getreideabkommen mit Kiew.
Das Wichtigste in Kürze
- Der russische Präsident Wladimir Putin hat erneut Kritik am Getreideabkommen geäussert.
- Dieses wurde damals mit der Ukraine abgeschlossen.
Russlands Präsident Wladimir Putin hat das Aufkündigen des Getreideabkommens mit der Ukraine erneut mit scharfer Kritik an Kiew gerechtfertigt. Keine der vertraglich festgehaltenen Bedingungen zur Erleichterung des Exports von russischem Getreide und Dünger sei erfüllt worden. Das klagte der Kremlchef am Dienstag bei einer per Video übertragenen Rede auf dem Gipfeltreffen der Brics-Staaten in Südafrika.
«Die Verpflichtungen gegenüber Russland diesbezüglich wurden einfach ignoriert», behauptete er. Moskau werde die Blockade ukrainischer Häfen erst dann wieder aufheben, wenn alle russischen Forderungen erfüllt seien, so Putin.
Westen soll für Inflation verantwortlich sein
Mit Beginn seines Angriffskriegs hat Russland auch eine Seeblockade gegenüber den Häfen des Nachbarlands verhängt.
Da die Ukraine ein wichtiger Getreideexporteur ist, wuchs international die Sorge vor einer Lebensmittelkrise. Im Sommer 2022 beendete das unter Vermittlung der UN und der Türkei geschlossene Getreideabkommen die Blockade. Mehrfach wurde das ursprünglich für vier Monate geschlossene Abkommen verlängert. Im Juli lehnte Russland allerdings eine weitere Verlängerung ab.
Für die weltweit auch durch hohe Lebensmittelpreise gestiegene Inflation machte Putin beim Brics-Gipfel einmal mehr den Westen verantwortlich. Zugleich bot er an, ukrainische Getreidelieferungen auf dem Weltmarkt durch russische Transporte zu ersetzen. «Sowohl auf kommerzieller Basis als auch durch unentgeltliche Hilfe an die bedürftigen Länder.»
Russland mit Angebot für sechs afrikanische Länder
Russland habe beschlossen, sechs afrikanischen Ländern gratis zwischen 25 000 und 50 000 Tonnen Getreide zu liefern. Das sagte der 70-Jährige. Das Angebot hatte Putin bereits auf einem Russland-Afrika-Gipfel im Juli gemacht.
Die Mitglieder der Brics-Gruppe wichtiger Schwellenländer sind Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika.