Nur mit einer gemeinsamen britisch-russischen Untersuchung des Giftanschlags auf den früheren Doppelagenten Sergej Skripal sei eine objektive Aufklärung des Anschlags möglich, sagte Russlands Präsident Wladimir Putin am Freitag.
Wladimir Putin will den Fall Skripal zusammen mit Grossbritannien untersuchen.
Wladimir Putin will den Fall Skripal zusammen mit Grossbritannien untersuchen. - dpa

Der russische Präsident Wladimir Putin hat eine gemeinsame britisch-russische Untersuchung des Giftanschlags auf den früheren Doppelagenten Sergej Skripal gefordert. Nur dann sei eine objektive Aufklärung möglich, aber London lehne diese Moskauer Forderung bislang ab, sagte Putin am Freitag in St. Petersburg bei einem Treffen mit führenden internationalen Nachrichtenagenturen.

Die britische Regierung wirft Moskau vor, hinter dem Anschlag auf Skripal und dessen Tochter Julia von Anfang März zu stehen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Putin will den Giftanschlag auf Sergej Skripal zusammen mit Grossbritannien untersuchen.
  • London lehnt diese Moskauer Forderung bislang ab.
  • England wirft Moskau vor, hinter dem Anschlag auf den früheren Doppelagenten und seine Tochter zu stehen.
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Skripal und seine Tochter waren bewusstlos auf einer Parkbank in der südenglischen Stadt Salisbury aufgefunden worden.
Skripal und seine Tochter waren bewusstlos auf einer Parkbank in der südenglischen Stadt Salisbury aufgefunden worden. - dpa

Wenn das Attentat tatsächlich mit einem chemischen Kampfstoff verübt worden wäre, wären die Opfer sofort getötet worden, sagte Putin. Doch die Skripals hätten überlebt und seien mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen worden. «Das stellt alles in Frage, was die britische Regierung von Anfang an dazu gesagt hat» sagte Putin.

Auf die Frage, wann er aus dem Amt scheiden werde, antwortete der Präsident: «Ich habe mich immer an die Verfassung gehalten.» Die russische Verfassung sehe nur zwei Amtszeiten hintereinander vor. «Ich beabsichtige, mich weiter daran zu halten.»

Der 65-Jährige beherrscht die russische Politik seit mehr als 18 Jahren. Er hat als Präsident zwei Amtszeiten lang von 2000 bis 2007 regiert, dann einmal ausgesetzt und ist 2012 in den Kreml zurückgekehrt. Im Mai hat er eine neue Amtszeit bis 2024 angetreten.

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