Grossbritannien erneuert Vorwürfe gegen Russland
Im Fall der Nervengift-Attacke auf den früheren russischen Doppelspion Sergej Skripal und seine Tochter Julia hat Grossbritannien seine Anschuldigungen gegen Russland erneuert.
Das Wichtigste in Kürze
- London erhebt neue Vorwürfe gegen Russland.
- Es geht um den Fall der Nervengift-Attacke auf den früheren russischen Doppelspion Sergej Skripal.
- Skripal und seine Tochter Julia waren am 4. März im südenglischen Salisbury bewusstlos gefunden worden.
«Wir glauben, dass nur Russland die technischen Mittel, Erfahrungen und ein Motiv hat, die Skripals anzugreifen», erklärte der britische Botschafter Peter Wilson am Mittwoch in Den Haag vor dem Exekutivrat der Organisation für ein Verbot der Chemiewaffen (OPCW).
Russland habe gegen die Chemiewaffenkonvention verstossen und dem Ansehen der OPCW geschadet, sagte der Diplomat. Die britische Delegation bei der OPCW hatte seine Bemerkungen, die in der nicht öffentlichen Sitzung fielen, über Twitter verbreitet.
Skripal und seine Tochter Julia waren am 4. März im südenglischen Salisbury bewusstlos gefunden worden. Eine Untersuchung von OPCW-Experten hatte festgestellt, dass das in der früheren Sowjetunion fabrizierte Nervengift Nowitschok eingesetzt worden war. Der Bericht nennt aber keine möglichen Täter. Moskau weist alle Vorwürfe vehement zurück.
Der Exekutivrat der OPCW war auf Antrag Grossbritanniens zu dieser bereits zweiten Dringlichkeitssitzung zu dem Anschlag zusammen gekommen. Auch der UN-Sicherheitsrat wollte sich später am Mittwoch mit dem Giftanschlag befassen.