Fall Sergej Skripal: Nervengift stammte aus Russland

Stéphanie Hofer
Stéphanie Hofer

Deutschland,

Bei dem Angriff auf den Ex-Spion Sergej Skripal und seine Tochter Julia ist offenbar russisches Nervengift verwendet worden.

Dem russischen Ex-Spion Sergej Skripal, der vergiftet wurde, geht es laut den Ärzten besser.
Dem russischen Ex-Spion Sergej Skripal, der vergiftet wurde, geht es laut den Ärzten besser. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Nervengift im Fall Skripal ist von russischer Herkunft.
  • Das berichtet die Organisation für ein Verbot der Chemiewaffen (OPCW).

Ein Report der Organisation für ein Verbot der Chemiewaffen (OPCW) hat aus Sicht der britischen Regierung die Schuld Russlands am Attentat auf den Ex-Spion Sergej Skripal bestätigt. «Es gibt keinen Zweifel, was benutzt wurde, und es gibt keine andere Erklärung, wer dafür verantwortlich ist - nur Russland hat die Mittel, ein Motiv und die Erfahrung», teilte Aussenminister Boris Johnson am Donnerstag in London mit.

Der in Den Haag veröffentlichte Bericht hatte die Ergebnisse britischer Experten bestätigt, dass Sergej Skripal und seine Tochter Julia vor knapp sechs Wochen mit dem Kampfstoff Nowitschok vergiftet worden waren. Allerdings: Die OPCW-Experten sagten nichts über die Herkunft des Nervengiftes. Nowitschok war in der früheren Sowjetunion hergestellt worden. Die Organisation hatte die Giftproben in mehreren unabhängigen, renommierten Labors untersuchen lassen.

Die Ergebnisse britischer Forscher seien bestätigt worden, betonte Johnson. «Wir haben nie die Analysen unser Wissenschaftler in (der Forschungsanlage) Porton Down angezweifelt.» Der Kreml müsse nun Antworten geben und der Gebrauch solcher Waffen beendet werden.

Russland dementiert

Die russische Regierung hat Verdächtigungen erneut zurückgewiesen. Russland habe keine anderen Kampfstoffe besessen als jene, die der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) gemeldet worden seien, sagte der stellvertretende Industrieminister Georgi Kalamanow am Donnerstag in Moskau. Sie seien alle bis 2017 unter Aufsicht der OPCW vernichtet worden, bekräftigte er.

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