Für die meisten der fast 2 Milliarden Muslime hat der Fastenmonat Ramadan begonnen. Viele arabische Länder kämpfen aktuell mit hohen Lebensmittelpreisen.
Speisen stehen beim Iftar dem Mahl am Abend während des Fastenmonats Ramadan auf den Tisch. Foto: Eman Helal/dpa
Speisen stehen beim Iftar dem Mahl am Abend während des Fastenmonats Ramadan auf den Tisch. Foto: Eman Helal/dpa - sda - Keystone/dpa/Eman Helal

Das Wichtigste in Kürze

  • Die meisten Muslime weltweit haben den Fastenmonat Ramadan begonnen.
  • Das Coronavirus und die hohen Lebensmittelpreise stellen besondere Herausforderungen dar.
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Für die meisten der 1,9 Milliarden Muslime weltweit hat der Fastenmonat Ramadan begonnen. Ein Grossteil der arabischen Staaten und auch viele Islamverbände in Deutschland riefen den Samstag als ersten Fastentag aus. Gläubige Muslime verzichten nun einen Monat lang vom Morgengrauen bis zum Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Sex. Abends kommen die Menschen dann mit Verwandten, Nachbarn oder Freunden zum Fastenbrechen (Iftar) und Beten zusammen. Kinder, Schwangere, alte und schwer körperlich arbeitende Menschen sind vom Fastengebot ausgenommen.

Der Ramadan beginnt traditionell am Tag nach der Sichtung der Mondsichel nach dem Neumond. Dies kann von Land zu Land leicht variieren. In Jordanien beginnt der Ramadan etwa erst am Sonntag.

Corona-Regeln vielerorts gelockert

Im dritten Ramadan während der Corona-Pandemie haben viele Länder ihre Auflagen nun gelockert. In Saudi-Arabien, wo auch volle Moscheen wieder erlaubt sind, können Gläubige den Fastenmonat nun normal feiern. Auch Ägypten lockerte dank sinkender Corona-Zahlen Beschränkungen und erlaubte etwa wieder die im Ramadan üblichen Tafeln für Bedürftige. Indien schaffte alle Massnahmen ab. In den vergangenen Jahren waren dort grössere Menschenansammlungen noch nicht erlaubt gewesen.

Ramadan in Pakistan
Muslime verrichten während des Ramadan spezielle Taravih-Gebete, in Karachi, Pakistan, 02. April 2022. - Keystone

In Ländern wie dem Irak, Ägypten und Tunesien wurde die Sorge um die Pandemie inzwischen von der Angst vor Lebensmittelknappheit verdrängt. Schuld daran ist Russlands Krieg in der Ukraine.

Hohe Lebensmittelpreise wegen Krieg in Ukraine

Russland und die Ukraine sind für viele arabische Staaten wichtige Lieferanten für Weizen und Sonnenblumenöl. Nun drohen Engpässe. Vielerorts steigen deshalb bereits die Preise. Im Libanon sowie den Bürgerkriegsländern Jemen und Syrien müssen viele arme Menschen ohnehin seit langem Mahlzeiten auslassen.

In der Türkei wurden am Freitagabend die ersten Ramadan-Gebete abgehalten. Viele der rund 90'000 Moscheen im Land zieren feierliche Sprüche in Leuchtschrift zum heiligen Monat, die zwischen den Minaretten aufgespannt sind. In Supermärkten liegen Ramadan-Sortimente aus, etwa Datteln und Rosenwasser. Türkische Ratgeber diskutieren, ob man durch das Fasten abnimmt oder nicht.

Ramadan in Istanbul
Menschen brechen ihr Fasten am ersten Tag des Ramadan vor der Blauen Moschee in Istanbul, Türkei, 02. April 2022. - Keystone

Islamverbände in Deutschland wollen im Ramadan auch für die Opfer von weltweiten Konflikten beten. «In Zeiten des Krieges sind unsere Gedanken bei den Menschen in der Ukraine und anderswo, wo Krieg stets Leid und Zerstörung bringt», sagte der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek. «Wir beten für die Opfer im Heiligen Monat Ramadan ganz besonders und bitten Gott um Frieden für alle Menschen auf der Welt.»

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