Vor zehn Jahren verschwand Flug MH370 von den Radarschirmen. Seither ist das Flugzeug spurlos verschwunden. Ein Forscher will nun wissen, wo es ist.
MH370
MH370 - Keystone

Vor mehr als zehn Jahren verschwand Flug MH370 der Malaysia Airlines mit 239 Menschen an Bord spurlos von den Radarschirmen. Es befand sich auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking. Seither versuchen Forscher und Luftfahrtexperten, eines der grössten Mysterien der Luftfahrtgeschichte zu lösen.

Ein australischer Wissenschaftler will nun nach eigenen Angaben den Verbleib der Maschine geklärt haben.

Vincent Lyne von der University of Tasmania behauptet in seiner Studie, den genauen Standort des Wracks lokalisiert zu haben. Es befinde sich in einem 6000 Meter tiefen Loch. «Ein perfektes Versteck», schrieb Lyne vor wenigen Tagen in einem Beitrag auf LinkedIn.

«Absichtliches Landemanöver» auf dem Wasser

Das Loch befinde sich am Ende des Broken Ridge, eines ozeanischen Plateaus im südöstlichen Indischen Ozean, in einer «sehr zerklüfteten und gefährlichen Meeresumgebung». Das erkläre, warum das Wrack bisher nicht gefunden wurde, betonte Lyne. Die Studie aus dem Jahr 2021 wurde jetzt vom renommierten Fachblatt «Journal of Navigation» nach einem Peer-Review-Verfahren akzeptiert und veröffentlicht.

MH370
Bei dem Flug MH370 waren 239 Menschen an Bord, die Maschine verschwand am 8. März 2014 kurz nach dem Start über dem indischen Ozean vom Radar und wurde nie gefunden.
Einzelne Wrackteile, die wohl zu der Unglücksmaschine MH370 gehören, wurden Jahre später auf einer Insel in der Nähe von Madagaskar gefunden.
Einzelne Wrackteile, die wohl zu der Unglücksmaschine MH370 gehören, wurden Jahre später auf einer Insel in der Nähe von Madagaskar gefunden.
Auch Gepäckstücke wurden angeschwemmt, vermutlich stammen diese von Passagieren des Fluges MH370.
Auch Gepäckstücke wurden angeschwemmt, vermutlich stammen diese von Passagieren des Fluges MH370.
Bis heute ist nicht abschliessend geklärt, was mit der Maschine genau geschah.
Bis heute ist nicht abschliessend geklärt, was mit der Maschine genau geschah.
MH370
Eine neue Theorie erklärt nun jedoch ziemlich schlüssig, dass wohl der Kapitän der Maschine Selbstmord beging und alle Passagiere mit sich in den Tod riss.
Solange die Black Box des Flugzeuges nicht gefunden wird, ist jede Theorie jedoch unbewiesen.
Solange die Black Box des Flugzeuges nicht gefunden wird, ist jede Theorie jedoch unbewiesen.
Die Suche nach dem Wrack und der Blackbox wurde jedoch nach 1000 Tagen eingestellt.
Die Suche nach dem Wrack und der Blackbox wurde jedoch nach 1000 Tagen eingestellt.

Aber warum stürzte die Maschine ab? Der Wissenschaftler ist überzeugt, dass nicht Treibstoffmangel – wie oft vermutet – verantwortlich war. Vielmehr sei der Grund ein absichtliches Landemanöver des Kapitäns Zaharie Shah im Wasser.

Als Beweise führt er Schäden an den Flügeln und am Klappensystem sowie an der vor der Insel La Réunion vor der Ostküste Afrikas gefundenen Flügelklappe an.

MH370
Das vermisste Flugzeug von Flug MH370 soll sich in 6000 Metern Tiefe im Indischen Ozean befinden. - Open Street Map

Diese ähnelten den Schäden nach der kontrollierten Notwasserung von Kapitän Chesley «Sully» Sullenberger auf dem New Yorker Hudson River im Jahr 2009, schrieb Lyne. Alle 155 Menschen an Bord überlebten damals die aufsehenerregende Notlandung.

War es eine Notlandung oder Absicht?

Seine Ergebnisse stützten die Theorie des kanadischen Luftfahrtexperten und früheren Flugunfallermittlers Larry Vance. Dieser hatte ebenfalls von auffälligen Schäden an einem entdeckten Wrackteil gesprochen und ging von einer kontrollierten Landung auf dem Wasser aus.

Ob der Pilot sich aber wegen einer Notlage zu diesem Schritt entschied oder die Maschine absichtlich ins Meer steuerte und verschwinden lassen wollte, konnten auch die jüngsten Forschungsergebnisse bisher nicht klären.

Verfolgst du die Entwicklungen rund um Flug MH370?

Für seine Studie kombinierte Lyne den Längengrad der Landebahn des malaysischen Flughafens Penang mit einer auf dem Heim-Simulator des Piloten entdeckten Flugroute – die FBI-Ermittler zuvor als «irrelevant» abgetan hätten. Am Schnittpunkt der beiden Linien befindet sich laut Lyne das 6000 Meter tiefe Loch. MH370 war damals in der Nähe von Penang vom Radar verschwunden.

Lyne forderte die Behörden auf, mit «höchster Priorität» den von ihm lokalisierten Standort zu untersuchen. So könnten die verzweifelten Angehörigen nach vielen «verwirrenden Theorien» und «wilden Spekulationen» vielleicht endlich Frieden finden.

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