Regierung und Renamo-Rebellen in Mosambik beenden langjährigen Konflikt
Das Wichtigste in Kürze
- Friedensvertrag sieht Reintegration von Renamo-Kämpfern in die Gesellschaft vor.
Es sieht unter anderem die Wiedereingliederung der ehemaligen Rebellen in die Gesellschaft vor.
Mosambiks Präsident Filipe Nyusi und Oppositionsführer Ossufo Momade unterzeichneten das Dokument während einer Zeremonie im zentral gelegenen Gorongosa-Nationalpark. Im Anschluss umarmten sich beide Politiker.
«Wir möchten unserer Bevölkerung und der Weltgemeinschaft versichern, dass wir das Prinzip der Gewalt als Mittel zur Lösung unserer Konflikte begraben haben», erklärte Momade nach der Zeremonie. Nyusi erklärte, das Abkommen eröffne «eine neue Ära in der Geschichte unseres Landes, in der kein Mosambikaner mehr Waffen zur Lösung von Konflikten nutzen sollte.»
Mit dem Abkommen endet ein jahrelanger Verhandlungsprozess zwischen den beiden Konfliktparteien, den der inzwischen gestorbene damalige Renamo-Chef Afonso Dhlakama angestossen hatte. Der Friedensvertrag sieht unter anderem vor, dass einige der Renamo-Milizen in die Armee und die Polizei des Landes integriert werden. Anderen soll mit einer finanziellen Hilfe der Übergang ins zivile Leben erleichtert werden.
Renamo hatte von 1976 bis 1992 gegen die Regierung der früheren portugiesischen Kolonie gekämpft. In dem Bürgerkrieg wurden eine Million Menschen getötet. Nach dem Abschluss eines in Rom unterzeichneten Friedensabkommens im Jahr 1992 betrat die Rebellengruppe die politische Bühne Mosambiks. Inzwischen ist sie die wichtigste Oppositionspartei in dem Land.
2013 griffen die Renamo-Kämpfer wieder zu den Waffen, 2016 wurden Friedensgespräche aufgenommen. Vor wenigen Tagen begann der bewaffnete Renamo-Flügel damit, seine Waffen abzugeben.
In Mosambik stehen im Oktober Wahlen an. Die Bürger entscheiden dann über einen neuen Präsidenten und ein neues Parlament sowie über politische Posten auf Provinzebene.
Nyusis Regierung kämpft seit einigen Jahren gegen dschihadistische Aufstände im Norden des Landes. Bei den Unruhen sind seit Oktober 2017 mehr als 250 Menschen getötet worden.