Rennen gegen die Zeit: 70 Grindwale in Westaustralien gestrandet
Am Cheynes Beach in Westaustralien ist eine Gruppe von 70 Grindwalen gestrandet. Behörde und freiwillige Helfer versuchen, die Tiere ins Meer zu transportieren.
Das Wichtigste in Kürze
- In Westaustralien sind östlich der Stadt Albany rund 70 Grindwale gestrandet.
- Rettungsversuche seien unter diesen Umständen sehr kompliziert.
- Es bestehe immer das Risiko, dass die Wale nach ihrer Rettung erneut strandeten.
In Westaustralien sind rund 70 Grindwale gestrandet. Die Meeressäuger gehörten zu einer Herde, die sich in einem extrem ungewöhnlichen Verhalten der Küste stundenlang eng zusammengeschart hätten. Das berichtete der australische Sender ABC am Dienstag unter Berufung auf die Behörde für Artenvielfalt und Naturschutz (DBCA). Am Nachmittag (Ortszeit) hätten die meisten Wale der Gruppe damit begonnen, am Cheynes Beach östlich der Stadt Albany zu stranden.
Ein DBCA-Sprecher forderte Schaulustige auf, sich den Tieren nicht zu nähern. Mitarbeiter der Behörde und etwa 20 freiwillige Helfer versuchten, die Grindwale (auch Pilotwale genannt) wieder ins Meer zu transportieren. «Wenn wir gesunde, lebensfähige Tiere haben, werden wir alles tun, um zu helfen», zitierte die ABC einen der beteiligten Experten. Die Gründe für das sonderbare Verhalten der Tiere waren derweil noch völlig unklar.
Rettungsversuche sehr kompliziert
Die Meeressäuger-Forscherin Rebecca Wellard sagte: «Wenn diese Tiere lange am Strand liegen, lastet aufgrund der Schwerkraft und des Körper-Gewichts ein grosser Druck auf ihren Organen.» Deshalb seien Rettungsversuche sehr kompliziert. Es bestehe immer das Risiko, dass die Wale nach ihrer Rettung erneut strandeten.
Im vergangenen Jahr waren 230 Grindwale auf der australischen Insel Tasmanien gestrandet. 200 von ihnen verendeten. 2018 starben im westaustralischen Hamelin Bay 100 Ozeanriesen nach einer Massenstrandung.
Grindwale bauen laut Experten extrem enge Bindungen untereinander auf. Zu bestimmten Jahreszeiten sind sie in grossen Verbänden unterwegs, was das Risiko einer Massenstrandung erhöht.