Nach tagelangem Spitalaufenthalt dürfen die zwölf Buben nach Hause. Vor dem Wiedersehen mit ihren Liebsten nimmt das Team noch an einer Pressekonferenz teil.
Die zwölf Jungen freuen sich alle auf ihr Zuhause: Während ihrer Zeit in der Höhle wuchsen die Knaben und der Trainer zu einer Familie zusammen.
Die zwölf Jungen freuen sich alle auf ihr Zuhause: Während ihrer Zeit in der Höhle wuchsen die Knaben und der Trainer zu einer Familie zusammen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwölf Buben und ihr Trainer waren in einer Höhle in Thailand eingeschlossen.
  • Die Rettung der Fussballspieler gestaltete sich schwierig und dauerte mehrere Tage.
  • Heute dürfen die Buben das Spital verlassen und zu ihren Liebsten nach Hause gehen.
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Endlich gehts für die thailändische Fussballmannschaft nach Hause: Mehr als zwei Wochen harrten die zwölf Buben mit ihrem Trainer in der Höhle in Thailand aus. Eine spektakuläre Rettungsaktion – ein Taucher verlor dabei sein Leben – brachte die Gefangenen wieder ans Tageslicht zurück. Nach der langen Gefangenschaft mussten die Knaben mehrere Tage ins Spital, dieses dürfen sie heute aber früher als geplant verlassen. Zuvor geht es für die Buben aber noch an eine Pressekonferenz.

Mehrere Tage mussten sich die Knaben im Spital erholen.
Mehrere Tage mussten sich die Knaben im Spital erholen. - Keystone

«Es geht ihnen gut»

Mit grosser Spannung treten die zwölf Buben vor die Medien: Etwas schüchtern, aber aufgestellt und angeregt sitzen die Buben vor den Kameras. Die gestellten Fragen sind abgesprochen und nicht spontan – man wolle die geretteten Knaben nicht noch mehr belasten.

Ein Sprecher verkündet, nach der Höhlenrettung seien einige Buben stark geschwächt gewesen. Doch nun gehe es ihnen wieder gut. Manche hätten bis zu drei Kilo zugenommen. Auch mental geht es den Geretteten scheinbar gut: «Sie sind alle mental sehr stabil und können wieder zurück in ihr altes Leben», so eine Psychiaterin.

Die Buben verlassen das Spital.
Die Buben verlassen das Spital. - Keystone

Buben kommen selbst zu Wort

Nachdem sich die Buben alle vorgestellt haben, meldet sich Abdul zu Wort: als einziger der Gefangenen spricht der Junge Englisch. Immer wieder musste er zwischen seinen Kollegen, dem Trainer und den Tauchern kommunizieren. «Ich sagte dem Coach, er solle ruhig bleiben», erzählt Abdul.

«Wasser!»

Laut dem Trainer wollte die Mannschaft der Höhle bereits seit längerer Zeit einen Besuch abstatten: «Doch wir haben es aber immer verschieben müssen. An dem einen Tag hat es eben gepasst. Nach dem Training sind wir dann zur Höhle mit dem Velo gefahren.» Eigentlich sei das Team bereits wieder auf dem Rückweg nach draussen gewesen als einer der Jungen rief: «Wasser!». Sie hätten sich vor dem Wasser in Sicherheit gebracht und ein kleines Lager aufgeschlagen, berichtet der Trainer. «Wir wollten abwarten und später die Höhle verlassen». Doch später sei das nicht mehr möglich gewesen. Ihre Entdeckung sei eine grosse Erleichterung gewesen, doch die Rettung gestaltete sich schwieriger als gedacht.

«Neun Tage nur Regenwasser getrunken»

Vor allem der Hunger machte den Gefangenen mit der Zeit zu schaffen – Zugang zu Trinkwasser hatten sie: «Ich war sehr hungrig», so einer der Jungen. Auf die Frage eines Journalisten, was er gegen das Hungergefühl unternommen hätte, entgegnete der Knabe: «Ich habe einfach versucht, nicht ans Essen zu denken». Die Mannschaft ernährte sich neun Tage nur von Regenwasser. Jetzt nach der Rettung und dem langen Spitalaufenthalt ist der Wunsch nach leckerem Essen gross: Viele der Knaben freuen sich auf das selbst gekochte Essen ihrer Mütter.

Die Jungs freuen sich auf das selbst gekochte Essen ihrer Mütter.
Die Jungs freuen sich auf das selbst gekochte Essen ihrer Mütter. - Keystone

«Zusammen sind wir stark»

Die Buben haben in der Höhle zusammen gelacht, gebetet und versucht, ruhig zu bleiben. «Wir sind nun wie eine Familie», so ein Junge. Die Älteren hätten sich um die Jüngeren gekümmert. Nur so war es möglich, dass die Jüngsten das Drama gesund überstanden. Zu dieser «Familie» zählt die Mannschaft auch ihre Retter. Das Schicksal des verstorbenen Tauchers schockte sie und die Jungs sehr. Für die Hinterbliebenen des Toten haben die Geretteten ein selbst gemaltes Bild mitgebracht.

Wie sehen die Zukunftsträume aus?

«Ich möchte ein Profi-Fussballer werden», ist die Antwort der meisten Knaben auf diese Frage. Viele sind der Überzeugung, dass sie am Drama persönlich gewachsen sind: «Ich bin geduldiger geworden». Ein anderer sagt: «Diese Erfahrung macht mich stärker».

Für die Knaben gibt es aber auch etwas, was sie alle bedauern: «Ich möchte mich bei meinen Eltern entschuldigen», so die einheitliche Antwort der Jungs. «Es tut mir Leid, dass ich meinen Eltern nicht gesagt haben, dass ich die Höhle besuche.» Die meisten Jungs haben ihren Eltern bloss erzählt, dass sie zum Training gehen würden.

Am Ende der Pressekonferenz bittet eine Ärztin, die Jungs nach dem Gesprach in Ruhe zu lassen. «Sie sollen zurück in ein normales Leben finden.» Alle bedanken sich. Damit endet die Pressekonferenz.

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