Roger Federer könnte laut Lungenarzt wegen Buschbrand krank werden

Stéphanie Hofer
Stéphanie Hofer

USA,

Australien brennt. Gleichzeitig finden die Australian Open statt. Wie gefährlich der Rauch für Roger Federer & Co. ist, erklärt ein Experte.

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Aufgrund eines Hustenanfalls musste Qualifikantin Dalila Jakupovic bei den Australian Open in Melbourne ihr Spiel aufgeben. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • In Australien wüten seit Monaten heftige Buschbrände.
  • In Melbourne finden gleichzeitig die Australian Open statt – trotz Russ in der Luft.
  • Ein Lungenarzt spricht von heftiger Gesundheitsgefährdung für die Sportler.

Seit Monaten wüten in Australien, allen voran in den Bundesstaaten New South Wales und Victoria, heftige Buschbrände. Bereits 27 Menschen und mehr als eine Milliarde Tiere – daruntern Koalas, Wallabys, Kängurus, Reptilien und Vögel – fielen den Flammen zum Opfer.

Nicht nur die Hitze ist ein Riesenthema. Temperaturen um die 40 Grad sind im ganzen Land momentan alltäglich. Sondern vor allem der Russ und die Feinstaub-Konzentration in der Atemluft.

Australian Open
Ein Blick über einen Tennisplatz während eines Australian Open Trainings im Melbourne Park. Im Hintergrund zu sehen ist die im Rauchdunst liegende Skyline der Stadt. - dpa

Diese gefährden die Gesundheit der Menschen massgeblich. Noch gefährlicher wirds bei sportlichen Aktivitäten. Letzte Nacht musste die slowenische Tennisspielerin Dalila Jakupovic (WTA 180) ihren Match an den Australian Open gegen die Schweizerin Stefanie Vögele (WTA 117) aufgrund eines heftigen Hustenanfalls abbrechen.

Macht es Sinn, bei solchen Bedingungen Tennis zu spielen?

Sie ist aber nicht die erste, die Probleme mit ihrer Gesundheit hat. Schon Eugenie Bouchard (WTA 211) hatte im Spiel gegen You Xiaodi (WTA 210) nach dem zweiten Satz über eine schmerzende Brust geklagt.

Australian Open Roger Federer
Roger Federer trainiert jetzt schon in Australien. Nächste Woche wird er an den Australian Open teilnehmen. - Keystone

Marcus Hesse ist Chefarzt der Pneumologie am Luzerner Kantonsspital. Er sagt: «Es ist nicht zu verantworten, dass die Sportler bei derartigen Bedingungen spielen.» Er rät dringendst von sportlichen Ausdauerbelastungen ab.

«Nicht nur krankheitstechnisch vorbelastete Menschen laufen Gefahr, ernsthafte Langzeitschäden davonzutragen – es könnte auch einen Roger Federer treffen!» Roger Federer wird voraussichtlich nächste Woche spielen.

Auch gesunde Menschen wie Roger Federer in Gefahr

Hesse führt aus: «Zunächst mal reizt der Russ die Atemwege und führt zu Husten. Wer schon vorbelastet ist, wie etwa durch Asthma, für den kann es lebensbedrohlich werden.» Aber auch an und für sich gesunde Menschen wie Roger Federer sind gefährdet: «Wenn viel Feinstaub in der Luft vorhanden ist, reichen schon nur wenige Minuten bis einige Stunden, damit Entzündungen und asthmaähnliche Anfälle hervorgerufen werden können.»

Marcus Hesse Luzerner Kantonsspital
Marcus Hesse ist Chefarzt der Pneumologie am Luzerner Kantonsspital. - zVg

Ausserdem könnten bei einer hohen Feinstaubbelastung auch Herz-Kreislauf-Probleme begünstigt werden. Eine über Wochen oder Monate andauernde Exposition könne dann auch akute Lungenschäden oder eine chronische Bronchitis mit sich ziehen.

Buschbrände in Australien
Kurz vor den Australian Open haben die Brände in Australien die Luftqualität von Melbourne rekordverdächtig schlecht gemacht. - dpa

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