Roger Federer könnte laut Lungenarzt wegen Buschbrand krank werden
Australien brennt. Gleichzeitig finden die Australian Open statt. Wie gefährlich der Rauch für Roger Federer & Co. ist, erklärt ein Experte.
Das Wichtigste in Kürze
- In Australien wüten seit Monaten heftige Buschbrände.
- In Melbourne finden gleichzeitig die Australian Open statt – trotz Russ in der Luft.
- Ein Lungenarzt spricht von heftiger Gesundheitsgefährdung für die Sportler.
Seit Monaten wüten in Australien, allen voran in den Bundesstaaten New South Wales und Victoria, heftige Buschbrände. Bereits 27 Menschen und mehr als eine Milliarde Tiere – daruntern Koalas, Wallabys, Kängurus, Reptilien und Vögel – fielen den Flammen zum Opfer.
Nicht nur die Hitze ist ein Riesenthema. Temperaturen um die 40 Grad sind im ganzen Land momentan alltäglich. Sondern vor allem der Russ und die Feinstaub-Konzentration in der Atemluft.
Diese gefährden die Gesundheit der Menschen massgeblich. Noch gefährlicher wirds bei sportlichen Aktivitäten. Letzte Nacht musste die slowenische Tennisspielerin Dalila Jakupovic (WTA 180) ihren Match an den Australian Open gegen die Schweizerin Stefanie Vögele (WTA 117) aufgrund eines heftigen Hustenanfalls abbrechen.
Sie ist aber nicht die erste, die Probleme mit ihrer Gesundheit hat. Schon Eugenie Bouchard (WTA 211) hatte im Spiel gegen You Xiaodi (WTA 210) nach dem zweiten Satz über eine schmerzende Brust geklagt.
Marcus Hesse ist Chefarzt der Pneumologie am Luzerner Kantonsspital. Er sagt: «Es ist nicht zu verantworten, dass die Sportler bei derartigen Bedingungen spielen.» Er rät dringendst von sportlichen Ausdauerbelastungen ab.
«Nicht nur krankheitstechnisch vorbelastete Menschen laufen Gefahr, ernsthafte Langzeitschäden davonzutragen – es könnte auch einen Roger Federer treffen!» Roger Federer wird voraussichtlich nächste Woche spielen.
Auch gesunde Menschen wie Roger Federer in Gefahr
Hesse führt aus: «Zunächst mal reizt der Russ die Atemwege und führt zu Husten. Wer schon vorbelastet ist, wie etwa durch Asthma, für den kann es lebensbedrohlich werden.» Aber auch an und für sich gesunde Menschen wie Roger Federer sind gefährdet: «Wenn viel Feinstaub in der Luft vorhanden ist, reichen schon nur wenige Minuten bis einige Stunden, damit Entzündungen und asthmaähnliche Anfälle hervorgerufen werden können.»
Ausserdem könnten bei einer hohen Feinstaubbelastung auch Herz-Kreislauf-Probleme begünstigt werden. Eine über Wochen oder Monate andauernde Exposition könne dann auch akute Lungenschäden oder eine chronische Bronchitis mit sich ziehen.