Russische Behörden wollen Einblick in Akten zu Yulia Skripal

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Russland,

Grossbritannien ist offiziell von russischen Behörden um Einblick in die Ermittlungen um den Giftanschlag Yulia Skripal gebeten worden. Die Tochter des Ex-Doppelagenten Sergej Skripal sei russische Staatsbürgerin.

Skripal und seine Tochter Julia waren am 4. März im südenglischen Salisbury bewusstlos gefunden worden.
Skripal und seine Tochter Julia waren am 4. März im südenglischen Salisbury bewusstlos gefunden worden. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Offiziell hat die russische Behörde Grossbritannien um Einblick in die Ermittlungen zu dem Giftanschlag gebeten.
  • Die Briten wurden aufgefordert Kopien ihrer Akten zu dem Mordanschlag auf Vater und Tochter Skripal zu übermitteln.

Russische Behörden haben Grossbritannien offiziell um Einblick in die Ermittlungen zu dem Giftanschlag auf Yulia Skripal gebeten. Die Tochter des Ex-Agenten Sergej Skripal sei russische Staatsbürgerin, hiess es in einer Mitteilung des Staatlichen Ermittlungskomitees vom Donnerstag in Moskau. Die britischen Behörden wurden aufgefordert, Kopien ihrer Akten zu dem Mordanschlag auf Vater und Tochter von Anfang März zu übermitteln. Grossbritannien macht Russland für die Attacke verantwortlich, die angeblich mit dem in der früheren Sowjetunion entwickelten Nervengift Nowitschok verübt wurde.

Als Reaktion auf westliche Strafmassnahmen in dem Fall erwägt Russland angeblich die Schliessung des US-Generalkonsulats in St. Petersburg. Das berichtete die Zeitung «Iswestija» unter Berufung auf Quellen im russischen Aussenministerium. In Solidarität mit Grossbritannien haben die USA und die meisten EU-Staaten, darunter Deutschland, russische Diplomaten ausgewiesen. Die Moskauer Antwort darauf steht noch aus.

Am Mittwoch hatte das Aussenministerium in Moskau den britischen Geheimdienst für die Attacke auf Skripal verantwortlich gemacht. Das Ministerium kehrte ausserdem den Spiess um und warf den britischen Behörden vor, russische Emigranten wie Alexander Litwinenko oder Boris Beresowski nicht geschützt zu haben. Der Ex-Agent Litwinenko war 2006 mit dem radioaktiven Stoff Polonium getötet worden, wobei als Täter nur zwei ehemalige russische Geheimdienstler infrage kommen. Der Unternehmer und Kreml-Kritiker Beresowski starb 2013 durch Selbstmord unter rätselhaften Umständen.

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