Russland bestätigt Stopp des Teilens von Atomwaffen-Daten mit USA
Russland hat bestätigt, mit den USA keine ausführlichen Daten zu seinen Atomwaffen mehr zu teilen. Zuvor hatte Kremlchef Wladimir Putin den letzten grossen Abrüstungsvertrag zwischen den beiden Grossmächten ausser Kraft gesetzt.
«Es wird überhaupt keine Benachrichtigungen geben», sagte am Mittwoch der russische Vizeaussenminister Sergej Rjabkow Moskauer Staatsmedien.
Alle Formate seien ausgesetzt – der Daten-Austausch, alle Inspektionstätigkeiten und anderen Vereinbarungen gemäss des von Russland ausgesetzten Abkommens «New Start». Auch über Raketentests werde nicht informiert.
Der halbjährliche Austausch von Informationen etwa zur Zahl von Sprengköpfen und Bombern auf bestimmten Stützpunkten ist eine Massnahme des Abkommens «New Start». Da Moskau nicht an dem Informationsaustausch teilnehme, hätten die USA ihn auch eingestellt, hatte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, am Dienstag gesagt. Das Teilen der Daten werde erst wieder aufgenommen, wenn auch Russland dazu bereit sei, machte er deutlich.
Der Abrüstungsvertrag «New Start» ist das einzige noch verbliebene grosse Abkommen zur Rüstungskontrolle zwischen den USA und Russland. Der Vertrag begrenzt die Atomwaffenarsenale beider Länder auf je 800 Trägersysteme und je 1550 einsatzbereite Sprengköpfe. Putin hatte erklärt, dass sein Schritt kein Ausstieg aus dem Abkommen sei und Russland sich vorerst weiter an die vereinbarten Obergrenzen für Atomwaffen halten wolle.