Anschlag

Russland schiebt nach Anschlag massenweise Migranten ab

Simon Binz
Simon Binz

Russland,

In der Woche seit dem tödlichen Angriff auf einen Konzertsaal in der Region hat Russland bereits massenhaft Migranten abgeschoben.

Das Wichtigste in Kürze

  • Vergangene Woche hat in Russland die Operation «Anti-Migranten» begonnen.
  • Es wurden zahlreiche Razzien in Herbergen und Wohnungen durchgeführt.
  • In St. Petersburg kam es laut Menschenrechtsorganisationen zu Massenabschiebungen.

Nach dem brutalen Anschlag auf den Konzertsaal in der Nähe von Moskau führt Russland offenbar Massenabschiebungen von Migranten durch. Das teilte die Menschenrechtsgruppe «Perviy Otdel» am Freitag mit und berief sich dabei auf Beobachtungen in St. Petersburg.

Dort seien alleine am Donnerstag mehr als 64 Ausländer aus dem Wyborger Stadtbezirk abgeschoben worden, so die NGO. Die Zahlen stammen demnach von einem nicht mit Namen genannten Anwalt der Organisation.

Waren Sie schon einmal in Russland?

Dieser wurde mit folgenden Worten zitiert: «Die provisorischen Internierungszentren für ausländische Staatsbürger sind überfüllt. Sie sind von Spezialfahrzeugen und Bussen auf dem Weg zum Flughafen umringt.» Am Freitagnachmittag seien in St. Petersburg zudem mehrere Busse mit Migranten zum internationalen Flughafen Pulkovo unterwegs gewesen.

Die Länder, in die die Migranten geschickt wurden, wurden nicht näher genannt. Es ist jedoch bekannt, dass die Arbeitsmigranten in Russland grösstenteils aus armen zentralasiatischen Ländern stammen.

Russland beginnt mit «Operation Anti-Migranten»

Gerichtsvollzieher bezeichnen die Massenabschiebungen in St. Petersburg Berichten zufolge als «Operation Anti-Migranten». Es gibt laut der «Moscow Times» verschiedene Berichte von Razzien in örtlichen Herbergen und Wohnungen von Migranten.

Ähnliche Razzien wurden aus Moskau und anderen russischen Städten gemeldet. Dazu gibt es auch verschiedene Videos in den sozialen Medien.

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Dieses Video soll eine Razzia in der Nähe von Moskau zeigen. Arbeitende Migranten wurden von den russischen Sicherheitskräften kontrolliert. Laut Augenzeugen wurden diejenigen, die sich weigerten, von der Polizei geschlagen. - X@wartranslated

Augenzeugen berichten unter anderem davon, dass Arbeitsmigranten kontrolliert wurden. So etwa in einem Lagerhaus in der Nähe von Moskau (siehe Video). Wer sich der Kontrolle widersetzte, sei geschlagen worden, heisst es.

Berichte gibt es ausserdem von «Anti-Migranten»-Protesten – etwa in Voronezh. Auf einem Video ist zu sehen, wie Jugendliche durch die Strassen marschieren und «haut ab Migranten» riefen.

Negative Stimmung gegen Einwanderer zugenommen

Die negative Stimmung gegen Einwanderer hat in Russland nach dem brutalen Terrorangriff deutlich zugenommen. Bei den vier bewaffneten Männern, die für den Tod von 144 Menschen verantwortlich sind, handelt es sich um tadschikische Staatsbürger.

Vier weitere Verdächtige, die diese Woche in Untersuchungshaft genommen wurden, stammen ebenfalls aus Tadschikistan. Ein neunter mutmasslicher Komplize stammt aus dem benachbarten Kirgisistan.

Der IS-Ableger ISIS-K hat die Verantwortung für das Massaker übernommen. Russland macht radikale Islamisten, die Ukraine und ihre westlichen Verbündeten für den Anschlag verantwortlich.

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Kommentare

User #5109 (nicht angemeldet)

hat Nau eine eigene Abteilung für Staatssicherheit ???? Fragen über Fragen

User #6361 (nicht angemeldet)

Der Migrationspakt wurde 2018 von den Vereinten Nationen verabschiedet, um die internationale Zusammenarbeit in Migrationsfragen zu verbessern. Die Schweiz hat den Pakt mitverhandelt und unterstützt seine Ziele, wie etwa die Verbesserung der Lebensbedingungen von Migranten. Gemäss recherchierten, offiziellen Zahlen: Im Jahr 2022 hatten erstmals zwei Fünftel (40%) der über 15-jährigen Bevölkerung in der Schweiz einen Migrationshintergrund. Insgesamt lebten 2022 rund 2.951.000 Personen mit ausländischer Herkunft in der Schweiz. Davon waren 2.342.000 Personen im Ausland geboren (erste Generation) und 609.000 Personen in der Schweiz geboren (zweite Generation). 38% der Bevölkerung mit Migrationshintergrund hatten 2022 die Schweizer Staatsbürgerschaft. Ausländische Wohnbevölkerung in der Schweiz Ende Dezember 2021 lebten 2.190.293 Ausländer dauerhaft in der Schweiz. Zwischen 2002 und 2022 ist die Zahl der Ausländer in der Schweiz um rund 800.000 Personen gestiegen. Die Städte und ihre Einzugsgebiete sind die Hotspots der Zuwanderung in der Schweiz. So hat sich die Zahl der Ausländer in Städten wie Genf, Zürich, Lausanne und Basel in den letzten 20 Jahren deutlich erhöht. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass im Jahr 2022 rund 2,95 Millionen Personen mit Migrationshintergrund in der Schweiz lebten, was etwa 40% der Gesamtbevölkerung entspricht. Davon waren 2,19 Millionen Personen ausländische Staatsangehörige.

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