Saudi-Arabien feiert Investorentreffen als Erfolg

Keystone-SDA
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Saudi-Arabien,

Zahlreiche Unternehmen sagten der Investorenkonferenz in Riad ab – wegen Jamal Khashoggi. Trotzdem sei die Konferenz laut dem Land ein voller Erfolg.

Mohammed bin Salman (l), Kronprinz von Saudi-Arabien, spricht während der Internationalen Investorenkonferenz mit Scheich Mohammed bin Rashid al-Maktoum, Vizepräsident und Premierminister der VAE und Herrscher von Dubai (r).
Mohammed bin Salman (l), Kronprinz von Saudi-Arabien, spricht während der Internationalen Investorenkonferenz mit Scheich Mohammed bin Rashid al-Maktoum, Vizepräsident und Premierminister der VAE und Herrscher von Dubai (r). - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Für Saudi-Arabien sei die Investorenkonferenz trotz Absagen ein Erfolg.
  • Es wurden insgesamt 25 Verträge im Wert von 56 Milliarden Franken unterzeichnet.

Saudi-Arabien hat seine Investorenkonferenz ungeachtet der internationalen Proteste gegen die Tötung des Journalisten Jamal Khashoggi als Erfolg bezeichnet. Energieminister Chalid al-Falih sagte heute Donnerstag im Staatsfernsehen, sein Land habe mehr als 25 Verträge unterzeichnet im Gesamtwert von 56 Milliarden Franken.

Der Grossteil davon sei mit US-Unternehmen geschlossen worden. «Die USA werden ein wichtiger Bestandteil der saudi-arabischen Wirtschaft bleiben», ergänzte er. Die Konferenz in Riad sei zwar von einer Boykott-Kampagne geschwächt worden. Diese sei aber letztlich gescheitert.

In Reaktion auf den Tod Khashoggis hatten mehr als zwei Dutzend führende Regierungsvertreter und Konzernchefs ihre Teilnahme an dem Treffen abgesagt. Dazu gehörte unter anderem Credit Suisse-Chef Tidjane Thiam oder Siemens-Chef Joe Kaeser.

Khashoggi wurde seit seinem Besuch im saudi-arabischen Konsulat in Istanbul Anfang Oktober vermisst. Saudi-Arabien gestand erst nach wochenlangem Dementi, dass der regierungskritische Journalist dort getötet wurde.

«Die Wirtschaft hat ein kurzes Gedächtnis»

Vor diesem Hintergrund kamen im Königreich Befürchtungen auf, dass die Angelegenheit die Wirtschaftsbeziehungen zum Westen zumindest vorübergehend beschädigen könnte. Ziel der Konferenz war es, ausländisches Kapital anzulocken, das die Wirtschaftsreformen in Saudi-Arabien mitfinanziert.

Viele grosse westliche Banken, deren Chefs sich für einen Boykott entschieden, waren mit Teams von Managern niedrigeren Ranges vertreten, wie aus Branchenkreisen verlautete. Demnach dürfte das Ansehen Saudi-Arabiens bei manchen Anleiheinvestoren zwar beeinträchtigt sein, das generelle Anlageverhalten werde aber wahrscheinlich in einigen Monaten wieder zur Normalität zurückkehren.

«Die Wirtschaft hat ein kurzes Gedächtnis», sagte ein europäischer Banker. Die Regierung in Riad kündigte Privatisierungsprojekte für die kommenden Monate an.

Darunter seien Lagerstätten für Getreide, Projekte im Gesundheitsbereich und Entsalzungsanlagen für Wasser, sagte Wirtschaftsminister Mohammed al-Tuwaidschri. Details nannte er nicht. Europäische und asiatische Unternehmen hätten ihr Interesse bekundet.

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