Schrittweise Rückkehr zur Normalität nach Protesten im Libanon

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Libanon,

Nach den regierungskritischen Protesten im Libanon ist in der Hauptstadt Beirut schrittweise Normalität eingekehrt.

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Regierungskritische Demonstranten tragen ein Sofa von der Strasse weg. Nach dem Rücktritt von Ministerpräsident Hariri haben die Demonstranten mit dem Abbau von Barrikaden begonnen und zentrale Straßen in Beirut wieder freigegeben. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Beirut wurden wichtige Zufahrtsstrassen oder Geschäfte in der Innenstadt geöffnet.
  • Bankfilialen und Schulen blieben aber heute Donnerstag noch geschlossen.
  • Am Mittwochabend kam es noch zu vereinzelten Protesten.

Zwei Wochen nach Beginn der regierungskritischen Proteste im Libanon ist in der Hauptstadt Beirut schrittweise wieder Normalität eingekehrt. Nach friedlichen Verhandlungen mit Demonstranten, die über Nacht erneut protestiert hatten, öffneten Soldaten und Polizei dort heute Donnerstag laut Augenzeugen wichtige Zufahrtsstrassen.

Geschäfte in der Innenstadt öffneten ebenfalls wieder und auch Bankangestellte kehrten zur Arbeit zurück. Die Bankfilialen sollten aber vorerst nicht für Kunden öffnen; auch Schulen blieben am Donnerstag noch geschlossen.

Vereinzelte Proteste in Tripoli

Zu vereinzelten Protesten kam es am Mittwochabend auch in der zweitgrössten Stadt Tripoli im Norden des Landes. Die Armee setzte dort Augenzeugen zufolge Tränengas gegen Demonstranten ein, die eine Hauptstrasse in der Küstenstadt blockieren wollten.

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Polizisten ziehen eine regierungskritische Demonstrantin während einer Straßenblockade von Demonstranten von einer Hauptstrasse. - dpa

Mindestens drei Menschen wurden dem libanesischen Roten Kreuz zufolge verletzt. In der Hafenstadt Sidon im Süden weigerten sich einige Menschen, die Strasse vor Bildung einer neuen Regierung zu verlassen. «Die Revolution muss weitergehen», riefen Demonstranten in Tripoli.

Ministerpräsident zurückgetreten

Ministerpräsident Saad Hariri war unter dem Druck der Proteste am Dienstag zurückgetreten. Die Demonstranten werfen ihm und seiner Regierung unter anderem vor, Reformen verschleppt und Staatsgeld verschwendet zu haben. Während viele Protestler den Rücktritt feierten und abzogen, drängten andere darauf, den Druck auf die politische Führung aufrecht zu erhalten.

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Der libanesische Ministerpräsident Saad Hariri hat Ende Oktober seinen Rücktritt angekündigt. - dpa

Hariri hatte sein Rücktrittsgesuch am Dienstag beim Präsidenten Michel Aoun eingereicht. Erst wenn er Hariris Rücktritt annimmt, kann Aoun Beratungen mit den Blöcken im Parlament über einen Nachfolger beginnen. Von Aoun wurde am Donnerstagabend um 20 Uhr (Ortszeit, 19 Uhr MEZ) eine Rede zu seinem dritten Jahr im Amt erwartet.

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