Schweizer drohen wegen Augangssperre zwei Monate Knast in Thailand
Ein Schweizer hat die Ausgangssperre in Thailand um wenige Minuten verpasst. Das könnte schwere Folgen haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Florian Urfer (42) lebt seit zehn Jahren mit seiner Frau in Thailand.
- Nun drohen dem Schweizer zwei Monate Gefängnis.
- Er hat die Ausgangssperre um 20 Minuten verpasst.
Mitte April sitzen Florian Urfer (42) und seine Ehefrau vor ihrer Haustür in Koh Chang, Thailand, und essen Suppe, als die Polizei auftaucht. Das Problem: Es ist 22.20 Uhr – seit 20 Minuten herrscht im Ort eine Ausgangssperre.
Damit wollen die Behörden eine Ausbreitung des Coronavirus verhindern. Für eine Nacht muss das Paar wegen des Verstosses in Haft. Danach werden sie gegen eine Kaution von umgerechnet 2700 Franken vorläufig entlassen.
Doch damit nicht genug!
Urfers hätten Mitte Mai für zwei Monate ins Gefängnis sollen. Weil der aus dem Wallis stammende Schweizer Berufung einlegte, wurde die Strafe auf unbestimmte Zeit aber ausgesetzt. In der Folge wurden dem Paar die Pässe abgenommen – beide dürfen Koh Chang nicht mehr verlassen.
EDA kann Schweizer nicht helfen
Wie «swissinfo» berichtet, kann das Schweizerische Aussendepartement Urfer und seiner Frau in der Angelegenheit nicht helfen. Die Begründung: In ein laufendes Gerichtsverfahren im Ausland mische man sich nicht ein.
Thailand ist vom Coronavirus nicht besonders stark betroffen. Das Land meldete bis heute Montag bei fast 70 Millionen Einwohnern nur 3'351 Infizierte und 58 Todesfälle.
Trotzdem hatten die Behörden Ende März den Ausnahmezustand erklärt und am 3. April eine Ausgangssperre zwischen 22 und 4 Uhr beschlossen.