Sechs Palästinenser bei Zusammenstössen im Gazastreifen getötet
An der Gaza-Grenze kam es wieder zu Auseinandersetzungen zwischen israelischen Soldaten und palästinensischen Demonstranten. Laut diesen starben Menschen.
Das Wichtigste in Kürze
- Heute Freitag starben bei Zusammenstössen im Gaza sechs Palästinenser.
- Weitere 506 Menschen verletzten sich dabei – davon 90 durch Schusswaffen.
Bei Auseinandersetzungen mit israelischen Soldaten an der Gaza-Grenze sind nach palästinensischen Angaben sechs Menschen erschossen worden. Darunter seien auch ein 12-Jähriger und ein 14-Jähriger, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza heute Freitag mit. Weitere 506 Palästinenser seien verletzt worden. Davon hätten 90 Schussverletzungen erlitten.
Nach Angaben der israelischen Armee hatten sich rund 20'000 Palästinenser an verschiedenen Punkten am Grenzzaun versammelt. Sie hätten Brandbomben und Sprengsätze sowie Steine auf israelische Soldaten geworfen, hiess es in einer Mitteilung. Die israelische Luftwaffe habe daraufhin zwei Angriffe geflogen, einen auf einen Stützpunkt der radikalislamischen Hamas, einen im nördlichen Gazastreifen.
Seit Ende März sind bei Protesten und Zusammenstössen nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza 192 Palästinenser von israelischen Soldaten getötet worden. Ein israelischer Soldat wurde erschossen.
Ende der Blockade gefordert
Die Palästinenser fordern ein Ende der Gaza-Blockade und ein Recht auf Rückkehr in ihre frühere Heimat oder die ihrer Eltern und Grosseltern. Diese Dörfer oder Städte gehören heute zum israelischen Staatsgebiet. Sie beziehen sich dabei auf Flucht und Vertreibung hunderttausender Menschen im Zuge der israelischen Staatsgründung 1948. Israel lehnt die Forderungen ab.
Die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Hamas wird von Israel, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft. Sie hat sich die Zerstörung Israels auf die Fahne geschrieben.
Die Hamas hatte am Donnerstag zu einem generellen «Nafir» aufgerufen – was einer Kriegserklärung entspricht. Anfang der Woche sagte ein Sprecher der Hamas, dass indirekte Verhandlungen mit Israel über eine Waffenruhe zum Erliegen gekommen seien. Schuld daran seien Israel und die Palästinensische Autonomiebehörde von Präsident Mahmud Abbas. Ägypten hat bisher bei den Gesprächen vermittelt.