Selenskyj wirft Moskau weitgehende Zerstörung von Sjewjerodonezk vor
Die Grossstadt Sjewjerodonezk im Donbass wird von Russland derzeit stark angegriffen. Laut Selenskyj seien 90 Prozent der Häuser beschädigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die gesamte Infrastruktur in Sjewjerodonezk sei zerstört, so Selenskyj.
- Die Grossstadt ist seit Wochen ein Ziel von Russland.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland die weitgehende Zerstörung der Grossstadt Sjewjerodonezk im Donbass vorgeworfen. Die gesamte Infrastruktur sei vernichtet, sagte Selenskyj am Sonntag in einer Videobotschaft in Kiew. «90 Prozent der Häuser sind beschädigt. Mehr als zwei Drittel des Wohnbestands der Stadt sind komplett zerstört.» Ständig werde die Stadt angegriffen.
Die russische Armee wolle Sjewjerodonezk unbedingt erobern. «Und es ist ihnen egal, wie viele Leben sie für den Versuch bezahlen müssen.» Die Angreifer wollten ihre Fahne auf dem Verwaltungsgebäude von Sjewjerodonezk hissen, das am Boulevard der Völkerfreundschaft stehe, sagte Selenskyj. «Wie bitter dieser Name jetzt klingt.»
Die Ukraine unternehme alles, um die Offensive einzudämmen. «Es gab keinen einzigen Tag, an dem wir uns nicht bemüht haben, mehr Waffen zu finden, mehr moderne Waffen, um unser Land, unser Volk, zu schützen», sagte der Präsident.
Sjewjerodonezk ist seit Monaten Ziel russischer Angriffe. Die Stadt gilt als letzter Punkt, den das ukrainische Militär in der Region Luhansk noch unter Kontrolle hält. Der ukrainische Generalstab hatte am Sonntagabend in seinem Lagebericht mitgeteilt, die russische Armee versuche, «am nordöstlichen Stadtrand von Sjewjerodonezk Fuss zu fassen» und führe Angriffe in Richtung Stadtzentrum durch. Die Bodenoffensive werde von Artillerie und Luftwaffe unterstützt.